Luxemburg macht weiter Fortschritte bei der Gleichstellung von Frauen und Männern. Dies geht aus dem neusten europäischen „Gender Equality Index“ hervor. In vielen Kategorien kann das Großherzogtum sich verbessern. Was Frauen in Führungspositionen anbelangt, bleibt aber nach wie vor Luft nach oben.

In der Kategorie „Power“, die sich mit dem Anteil von Frauen auf Führungsposition in Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft befasst, landet Luxemburg nämlich nur auf dem zwölften Platz unter den 27 EU-Mitgliedstaaten. Dies mit einem Punktewert von 53,4 bei 100 möglichen Punkten. Damit liegt das Großherzogtum weiter unter dem EU-Durchschnitt (diesmal 55 Punkte) und hinter Ländern wie etwa Bulgarien (60,2), Irland (58,4) und Portugal (53,6), selbst wenn es sich im Vergleich zu 2020 (48,4 Punkte) um drei Plätze verbessern konnte. Die Spitzenposition in dieser Kategorie bekleidet Schweden (84,5), gefolgt von Frankreich (81,4) und Spanien (76,9).

Besser aus sieht es für Luxemburg in den Kategorien Geld (92,4), Gesundheit (89,9), Arbeit (76,3), Wissen (70,8) und Zeit (69,1), wo Luxemburg in allen Bereichen leicht zulegen kann und seine Positionen behaupten kann. In der Kategorie Geld belegt das Großherzogtum etwa den ersten Platz, beim Wissen den dritten. Im Ganzen betrachtet, landet Luxemburg in allen Kategorien in den Top Ten, außer eben im „Power“-Ranking.

Insgesamt erzielt Luxemburg bei der mittlerweile sechsten Ausgabe des Gleichstellungsindex einen Gesamtwert von 72,4 Punkten, was wie im Vorjahr Platz neun im Länder-Ranking bedeutet. Spitzenreiter ist auch hier Schweden (83,9 Punkte), dies vor Dänemark (77,8) und den Niederlanden (75,9). Luxemburg (+2,1), Litauen (+2,4) und die Niederlande (+1,8) sind die Länder, die sich im Vergleich zum Vorjahr am stärksten verbessert haben.

Der Gleichstellungsindex des „European Institute for Gender Equality“ dokumentiert die Entwicklung der Gleichstellung zwischen Frauen und Männern in der Europäischen Union und vergibt dabei Punkte zwischen 1 und 100. Je näher der Punktwert an 100 heranreicht, desto mehr ist eine Gleichstellung zwischen den Geschlechtern erreicht. Der EU-Durchschnittswert liegt bei 68 bei 100 möglichen Punkten. Seit 2010 konnte sich Luxemburg  um insgesamt 11,2 Punkte und um zwei Plätze im Gesamtranking verbessern.

In einer Pressemitteilung begrüßt das Ministerium für die Gleichstellung von Männern und Frauen denn auch die Fortschritte, die gemacht wurden. Ressortministerin Taina Bofferding (LSAP) betont aber auch, dass dies kein Grund sei, „sich auf den Lorbeeren auszuruhen“ und verweist auf das „Observatoire de l’égalité“, das im März dieses Jahres geschaffen wurde und in sieben Themenbereichen Daten zur Gleichstellung zwischen den Geschlechtern erfasst. (GS)