Sie könne derzeit nicht sagen, wann genau die Ettelbrücker Geburtsklinik wieder den Betrieb aufnehmen wird, sagte Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) am Dienstag im Parlament. Sie rechne aber mit einer Wiedereröffnung „in den kommenden Wochen“. An der Umsetzung des geplanten Konzepts werde weiter intensiv gearbeitet.
Besagtes Konzept wurde vom „Centre Hospitalier du Nord“ (CHdN) und vom „Centre Hospitalier de Luxembourg“ (CHL) ausgearbeitet, wie bereits am 7. April mitgeteilt worden war. Dem vorausgegangen war die Schließung der CHdN-Geburtsklinik drei Tage zuvor. Ursache war ein Mangel an Kinderärzten, sodass Bereitschaftsdienste nicht mehr gesetzeskonform gewährleistet werden konnten.
Das Problem war seit Jahren bekannt, auch weil sich durch Pensionierungen von Ärzten die Personaldecke immer weiter ausdünnte. Richtig akut wurde die Situation aber Anfang April, als von vier üblicherweise zur Verfügung stehenden Pädiatern zwei auf einmal krankheitsbedingt ausfielen, erklärte Paulette Lenert am Dienstag auf eine erweiterte Anfrage des DP-Abgeordneten André Bauler hin.
Im Parlament erläuterte Paulette Lenert auch nochmals das geplante Konzept. Im Fokus stehe eine enge Vernetzung des im CHL angesiedelten, nationalen neonatologischen Dienstes und der Geburtsklinik in Ettelbrück. Die entsprechenden Abläufe würden derzeit abgesprochen und die Arbeitsgruppen intensiv arbeiten, betonte die Ministerin. Parallel würden auch Tarifverhandlungen hinsichtlich der Entlohnung der Kinderärzte für die Bereitschaftsdienste laufen, so die Gesundheitsministerin.
In einer anderen erweiterten Anfrage wollte die DP-Abgeordnete Carole Hartmann wissen, ob die Geburtskliniken nicht durch mehr Hausgeburten sowie Entbindungen in Praxen von Hebammen oder in Einrichtungen wie Geburtenhäusern entlastet werden können. Diesbezüglich entgegnete Paulette Lenert, dass sie die persönliche Wahl einer jeden Schwangeren respektiere, sie, wie auch die Gesundheitsdirektion, aber eine Linie der „maximalen Sicherheit“ bevorzuge. Bei jeder Geburt könne es zu Komplikation kommen und da sei es lebenswichtig, über Anlaufstellen wie Geburtskliniken zu verfügen, in denen spezialisiertes Personal „gebündelt“ an Ort und Stelle bereitstehe, betonte die Ministerin.
Hausgeburten seien denn auch kein großes Thema hierzulande. Von insgesamt 6.702 Geburten im Vorjahr hätten lediglich 21 Geburten zu Hause stattgefunden und davon seien nur acht auch so geplant gewesen. Ein Geburtenhaus sei derweil auch nicht vorgesehen. Jedenfalls liege dem Ministerium kein entsprechender Antrag vor, so Paulette Lenert abschließend. (GS)