Nachdem das „Centre Hospitalier du Nord“ (CHdN) in Ettelbrück am Montag seine Geburtsklinik aufgrund fehlender Kinderärzte für die Bereitschaftsdienste schließen musste, scheint nun ein Lösungsansatz vorzuliegen, der die Verantwortlichen auf eine baldige Wiedereröffnung hoffen lässt.

Wie das Gesundheitsministerium und das Ministerium für soziale Sicherheit am Donnerstagabend mitteilten, haben Paulette Lenert und Claude Haagen (beide LSAP) ein Konzept zur neonatologischen Betreuung gutgeheißen, das vom Nordspital in Zusammenarbeit mit dem „Centre Hospitalier de Luxembourg“ (CHL) aus der Hauptstadt ausgearbeitet wurde. Das Konzept sieht eine Reihe von Maßnahmen vor, welche die Notfallversorgung von Neugeborenen gewährleisten sollen, sodass sie dem Krankenhausgesetz aus dem Jahre 2018 entspricht.

Denn dies war der Knackpunkt, der zur Schließung der Ettelbrücker Geburtsklinik geführt hatte. Seit vielen Jahren schon sahen sich die dort zugelassenen Kinderärzte außerstande, die für die neonatologische Notfallbetreuung vorgeschriebenen Bereitschaftsdienste zu übernehmen. Die Betreuung wurde daher wiederholt von den „Anesthésistes-Réanimateurs“ des CHdN übernommen, bis auch diese dafür nicht mehr die – juristische – Verantwortung übernehmen wollten.

Gemeinsam mit den Anästhesisten, den Gynäkologen sowie den Kinderärzten wurde aber nun eine Übereinkunft getroffen. Das ausgearbeitete Konzept beinhaltetet laut den zuständigen Ministerien mehrere Maßnahmen. Diese reichen von der Weiterbildung des Personals vor Ort hinsichtlich der Wiederbelebung von Neugeborenen, der Möglichkeit von „Télé-Expertisen“ durch die neonatologische Abteilung des CHL bis hin zur Transferierung von Notfällen auf die neonatologische Intensivstation des CHL in Luxemburg-Stadt.

Das Nordspital will nun so schnell wie möglich die technischen und organisatorischen Bedingungen schaffen, damit das Konzept reibungslos umgesetzt werden kann. Wann das der Fall sein wird und wann dann auch die Ettelbrücker Geburtsklinik wieder ihren Betrieb aufnehmen kann, ist noch unklar. Der genaue Zeitpunkt werde zeitnah mitgeteilt, so die zuständigen Ministerien. (GS)