Die Regierung will bis Ende März des nächsten Jahres 15 Prozent des Erdgasverbrauchs einsparen. Gemeinsam mit den Gemeinden und den Unternehmen des Landes soll dieses Ziel erreicht werden. Eine entsprechende Kampagne mit dem Titel „Zesumme spueren – Zesummenhalen“ wurde am Donnerstag auf einer Pressekonferenz vorgestellt.
Zu den konkreten Maßnahmen gehört vor allem die Begrenzung der Temperatur in staatlichen Gebäuden auf 20 Grad. Auch bei der Beleuchtung und Belüftung soll Energie eingespart werden. In einer Notiz wurden bereits alle Angestellten des Öffentlichen Dienstes über diese und weitere Tipps zum Energiesparen informiert. Laut Schätzungen der Regierung sollen allein durch diese Maßnahme 10 bis 20 Prozent des Gasverbrauchs des Staates eingespart werden können.
Die Maßnahmen, die von den Gemeinden und den Unternehmen umgesetzt werden sollen, sind dagegen weniger konkret ausgestaltet. Wie Innenministerin Taina Bofferding (LSAP) betonte, hätten sich jene Gemeinden, die Teil des Klimapaktes sind, bereits zu Anstrengungen zur Energieeffizienz verpflichtet. Weitere Schritte unterscheiden sich nicht wesentlich von jenen Maßnahmen, die auch der Staat umsetzen will. Die für die Gemeinden zuständige Ministerin bezeichnete die Maßnahmen dennoch als „ausreichend“.
Bei den Unternehmen handelt es sich dagegen ausschließlich um freiwillige Maßnahmen. Laut der Regierung seien hier leicht „20 bis 30 Prozent“ des Gasverbrauchs der Betriebe und der Industrie einsparbar. Wie dieses Ziel erreicht werden soll, blieb auf der Pressekonferenz jedoch unbeantwortet. Man wolle hier vor allem auf Beratungen, Empfehlungen und Beispiele für „best practices“ setzen.
Hintergrund der Kampagne zum Energiesparen ist der Ukrainekrieg, der rezente Anstieg der Gaspreise und die Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen. Das übergeordnete Ziel, zwischen August 2022 und März 2023, den Verbrauch von Erdgas insgesamt um 15 Prozent zu senken, wurde auf EU-Ebene beschlossen. Auch hierbei gilt übrigens das Prinzip der Freiwilligkeit, da sich nicht alle EU-Mitgliedstaaten auf eine verbindliche Regelung einigen konnten.
Die vorgestellte Kampagne sei ein wichtiger Schritt, um die nationalen Ziele zu erreichen, betonte am Donnerstag Luxemburgs Energieminister Claude Turmes (Déi Gréng). „Staat, Gemeinden, Bürger und Unternehmen: Jeder Beitrag zählt. Jede Ressource, die wir einsparen, trägt zur Sicherheit unserer Energieversorgung bei, senkt die Kosten und hilft uns dabei, unsere Klimaziele zu erreichen.“ (CB)