Ab Mitte Dezember könnten in Luxemburg auch Kinder zwischen fünf und elf Jahren gegen das Coronavirus geimpft werden. Der „Conseil supérieur des maladies infectieuses“ (CSMI) rät aber von einer generellen Kinderimpfung ab. Prioritär sollten dem Expertengremium zufolge die Vulnerablen in dieser Alterskategorie geimpft werden sowie Kinder, die mit vulnerablen Personen unter einem Dach leben.
So könnten jene Kinder geschützt werden, bei denen ein erhöhtes Risiko besteht, dass eine Corona-Infektion einen schweren Krankheitsverlauf nach sich zieht, schreibt der CSMI. Dies trifft etwa auf Asthmatiker, Diabetiker, Krebspatienten oder Kinder mit Herzproblemen zu. Mit der Vakzinierung von Kindern, die mit vulnerablen Personen zusammenleben, soll derweil das Übertragungsrisiko gemindert werden, so der CSMI.
Wann genau mit der Impfung bei Kindern unter zwölf Jahren begonnen wird, ist noch nicht bekannt. Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) erklärte am Freitagabend gegenüber „RTL“, dass man sich Ende kommender Woche im Ministerrat nochmals im Detail mit dem Thema befassen wolle.
Dann will die Regierung auch definitiv festlegen, wo und wie die Kinder ihre Impfung erhalten können. Der „Haut Commissaire à la Protection nationale“, Luc Feller, hatte gegenüber „Radio 100,7“ erklärt, die Impfung sollte vorrangig in den Praxen von Kinder- und Hausärzten durchgeführt werden. Sollte aber eine große Nachfrage bestehen, könnten auch in den Impfzentren eine oder zwei Impfstraßen für Kinder eingerichtet werden, so Luc Feller.
Am 25. November hatte sich die Europäische Arzneimittelbehörde EMA für die Zulassung des „Comirnaty“-Impfstoffs von Biontech/Pfizer für Kinder zwischen fünf und elf Jahren ausgesprochen. Comirnaty ist damit der erste Impfstoff, der für Kinder unter zwölf Jahren zugelassen wird.
Luxemburg soll zwischen dem 13. und dem 20. Dezember eine erste Lieferung dieses Kinderimpfstoffs erhalten. Die Lieferung umfasst 18.000 Dosen. Die Impfdosis wird dabei vom Hersteller so zusammengestellt, dass sie nur ein Drittel der Erwachsenen-Dosis (zehn statt 30 Mikrogramm) darstellt. Die Impfung erfolgt in zwei Etappen in einem Abstand von drei Wochen. (GS)