Steht im Herbst eine weitere Corona-Welle bevor? Derzeit kann niemand das vorhersagen, doch stellt sich die Regierung auf alle möglichen Szenarien ein, wie sie auch die verschiedenen internationalen Organisationen wie WHO und ECDC vorsehen. Dies antwortet Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) auf eine parlamentarische Anfrage der CSV-Co-Fraktionsvorsitzenden Martine Hansen. Die Ministerin unterstreicht dabei, dass im Herbst genügend Testkapazitäten zur Verfügung stünden.

Vor allem erklärt Paulette Lenert, dass das Handeln der Regierung von der Virusvariante abhänge, die im Herbst dominant sein werde. Sei dies weiterhin Omikron BA5, müsse eventuell nicht viel unternommen werden, so die Ministerin in ihrer Antwort. Sollte aber eine ansteckendere und aggressivere Variante auftauchen, so müsse die Regierung ihre Strategie entsprechend anpassen. Dafür seien mehrere Optionen vorgesehen.

Die Strategie umfasse aber weiter das Prinzip, dass jeder, der Symptome aufweist, sich selbst mittels Antigentest testen könne. Solche Schnelltests würden denn auch weiterhin in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Altenheimen zum Einsatz kommen. Dafür sei zu jedem Zeitpunkt eine Reserve von drei Millionen Tests garantiert, die flexibel nutzbar sei, erklärt Paulette Lenert. Antigentests könnten somit bei Bedarf ebenfalls wieder verstärkt in den Schulen eingesetzt werden.

Neben Schnelltests setzt die Regierung auch weiter auf PCR-Tests. Diese, ob mit oder ohne Rezept, würden im Herbst wieder durch die drei großen Privatlabore sowie das nationale Gesundheitslabor (LNS) gewährleistet werden, so die Ministerin. Die Testkapazitäten könnten bei Bedarf auch aufgestockt werden. Zudem könnten auch wieder mobile Einheiten für PCR-Tests in Krankenhäuser und Co. entsandt werden. Des Weiteren seien im Herbst erneut Antiköpertests in den Alten- und Pflegeheimen geplant, um den Status der Immunität der Bewohner einschätzen zu können.

Ein Mangel bei den Testkapazitäten sei im Herbst nicht zu befürchten, schreibt Paulette Lenert. Sollte jedoch der Einsatz von PCR-Tests an seine Grenzen stoßen, bestehe die Möglichkeit, wieder auf das „Large Scale Testing“ zurückzugreifen. Dies wäre aber nur in einem „worst case scenario“ mit einer gefährlicheren Virusvariante der Fall, betont die Ministerin. Auch mit einem Personalengpass bei der Durchführung der Tests sei im Herbst nicht zu rechnen. Die Labore würden sich diesbezüglich vorbereiten und auch die staatliche „Réserve sanitaire“ könne Personal zur Verfügung stellen oder vermitteln. (GS)