Die Regierung folgt der Empfehlung des „Conseil supérieur des maladies infectieuses“ (CSMI) und will allen Personen über 65 Jahren die Möglichkeit einer zusätzlichen Impfung bieten. Auch das Gesundheitspersonal soll eine solche Booster-Impfung erhalten. Eine Zusatz-Impfung für den Rest der Bevölkerung wird es zum jetzigen Zeitpunkt hingegen nicht geben.
Bisher bestand die Möglichkeit für eine Booster-Impfung nur für vulnerable Personen, Menschen über 75 Jahren sowie für jene Personen, die in einer ersten Phase den Impfstoff von „Johnson&Johnson“ erhielten. Nun sollen auch Menschen über 65 Jahren eine zusätzliche Impfdosis bekommen, so die Empfehlung des CSMI. Damit soll der Impfschutz in dieser Bevölkerungsschicht auf hohem Niveau gehalten werden, um schwere Krankheitsverläufe sowie Todesfälle zu verhindern.
Auch das Personal aus dem Gesundheitswesen soll die Möglichkeit zu einer zusätzlichen Impfung erhalten, so der CSMI. Dadurch könnte das Risiko, dass das Personal das Virus auf vulnerable Personen überträgt, reduziert werden. Zudem könne die Gefahr, dass das Pflegepersonal selbst krankheitsbedingt ausfällt, eingeschränkt werden.
Dass auch die restliche Bevölkerung, also Personen unter 65 Jahren, die Möglichkeit einer zusätzlichen Impfung bekommt, dafür sieht der CSMI zum jetzigen Zeitpunkt hingegen keinen Bedarf.
Der CSMI hat seine Empfehlung am Montag an das Gesundheitsministerium übermittelt. Am Dienstag teilte die Regierung ihre Entscheidung mit. Laut CSMI soll die Booster-Impfung mindestens sechs Monat nach der Komplettimpfung erfolgen, das heißt, sechs Monate nach Erhalt der zweiten Impfdosis. Für die Booster-Impfungen werden die Impfstoffe von „BioNTec/Pfizer“ und „Moderna“ genutzt.
Die Zusatz-Impfung soll derweil keinen Einfluss auf die Gültigkeit des Covid-Checks haben. Dies hatte Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) am vergangenen Samstag im Interview mit „RTL“ erklärt. Das heißt, Personen, die auf eine zusätzliche Impfdosis verzichten, gelten im Covid-Check-System auch weiterhin als komplett geimpft.
Bisher ist die Nachfrage nach einer Booster-Impfung überschaubar. Wie die Gesundheitsministerin am Mittwoch auf einer Pressekonferenz erklärte, hätten bis dato rund 40 Personen, die für eine solche Zusatz-Impfung infrage kommen, das Angebot auch wahrgenommen. Bei jenen, die eine Erstimpfung mit dem Impfstoff von „Johnson & Johnson“ erhalten hatten, seien gar nur 30 Prozent der Aufforderung nach einer Booster-Impfung nachgekommen.
Dass die Impfung das probateste Mittel gegen Covid-19 ist, geht nochmals aus einer Studie hervor, deren erste Resultate das Gesundheitsministerium nun veröffentlicht hat. Demnach würden alle vier in Luxemburg genutzten Impfstoffe einen guten Schutz gegen das Virus bieten, vor allem bei den älteren Bevölkerungsschichten. Bei komplett geimpften Personen über 70 Jahren bestehe ein neunmal geringeres Risiko, sich mit dem Virus anzustecken. Das Risiko, aufgrund einer Infektion im Krankenhaus behandelt werden zu müssen, reduziere sich derweil um das Zehnfache. (GS)