Zwei Monate nach ihrer Schließung hat die Geburtsklinik des „Centre Hospitalier du Nord“ (CHdN) in Ettelbrück am Mittwoch wieder ihre Türen geöffnet. Der Betrieb soll nun durch eine enge Zusammenarbeit mit dem im hauptstädtischen „Centre Hospitalier de Luxembourg“ (CHL) angesiedelten, nationalen neonatologischen Dienst gewährleistet werden. An der Umsetzung des entsprechenden Konzepts war in den vergangenen Wochen intensiv gearbeitet worden.
Neben Weiterbildungen, etwa in Bezug auf die Notfallversorgung und die Wiederbelebung von Neugeborenen, für das Personal in Ettelbrück sieht dieses Konzept auch die Möglichkeit von unmittelbaren „Télé-Expertisen“ durch die Neonatologen des CHL und eine schnelle Transferierung von Notfällen auf die neonatologische Intensivstation in Luxemburg-Stadt vor. Die nun unterzeichnete Konvention regelt die Abläufe zwischen dem CHdN und dem CHL, wie nochmals aus einer Mitteilung des Nordspitals hervorgeht.
Auch soll nun dafür gesorgt sein, dass bei jeder Entbindung in Ettelbrück zwei Fachärzte für Reanimation und Anästhesie zugegen sind, um bei Bedarf sich jeweils um Mutter und Kind zu kümmern, wie CHdN-Generaldirektor Paul Wirtgen gegenüber „Radio 100,7“ erklärt hatte. Zudem hat das Gesundheitsministerium den Personalschlüssel für den nationalen Neonatologie-Dienst um 3,8 Vollzeiteinheiten erhöht, was die Anstellung von zusätzlichen Spezialisten ermöglicht, wie das „Lëtzebuerger Land“ berichtete. Das CHL suche derzeit noch nach den entsprechenden Spezialisten für die Posten.
Anfang April hatte das CHdN unerwartet mitgeteilt, dass die Geburtsklinik in Ettelbrück bis auf Weiteres schließen würde. Der Grund war ein Mangel an Kinderärzten, sodass Bereitschaftsdienste nicht mehr konform entsprechend dem Krankenhausgesetz gewährleistet werden konnten. Patientinnen aus dem Landesnorden waren in der Folge an die Geburtsklinik des CHL sowie an die „Clinique Bohler“ in Luxemburg-Stadt verwiesen worden.
Der Personalengpass war seit Jahren bekannt, die plötzliche Schließung aber war darauf zurückzuführen, dass von vier üblicherweise zur Verfügung stehenden Pädiatern zwei auf einmal krankheitsbedingt ausfielen, wie Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) auf Nachfrage im Parlament ausgeführt hatte. (GS)