Derzeit stehen in den Luxemburger Alten- und Pflegeheimen insgesamt 6.403 Betten zur Verfügung: 3.930 davon in „Centres intégrés pour personnes âgées“ (CIPA) und 2.473 in „Maisons de soins“. Weitere 914 Betten sind in Strukturen für betreutes Wohnen („Logements encadrés“) beherbergt. Darüber hinaus habe das Familienministerium Kenntnis von rund 3.000 zusätzlichen Betten, die sich in Planung oder in der Diskussion befänden. Diese Zahlen nennt Ministerin Corinne Cahen (DP) in ihrer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des ADR-Abgeordneten Jeff Engelen.
Der Impuls, neue Strukturen zu schaffen, liege bei den privaten Gesellschaften, die die Einrichtungen betreiben, erklärt Corinne Cahen. Über das sogenannte ASFT-Gesetz habe das Familienministerium aber die Möglichkeit, Bau- und Renovierungsprojekte zu einem gewissen Teil finanziell zu unterstützen, so die Ministerin. Sie bestätigt, dass die Anforderungen in der Altenpflege angesichts der demografischen Entwicklung in Zukunft weiter steigen dürften.
Aktuellen Prognosen zufolge soll die Lebenserwartung bei Männern, die aktuell bei 80,3 Jahre liegt, bis zum Jahre 2070 auf 86,6 Jahre steigen. Bei Frauen werde eine Steigerung der Lebenserwartung von heute 85 auf dann 90,8 Jahre vorhergesagt, erklärt diesbezüglich die Ministerin. Personen über 65 Jahre würden derzeit 15,5 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Bis 2070 soll dieser Anteil auf 29,7 Prozent anwachsen. Ebenfalls ansteigen werde der Bevölkerungsanteil von Menschen über 80. Aktuell betrage dieser vier Prozent, bis 2070 soll er bei 12,3 Prozent liegen.
Angesichts dieser zu erwartenden Entwicklung sei sich die Regierung bewusst, dass der Pflegesektor auch in Zukunft über genügend Personal verfügen müsse. Derzeit bestehe aber offensichtlich kein akuter Mangel. So sei dem Ministerium nicht bekannt, dass Zimmer in Alten- oder Pflegeheimen leer stünden, weil es am nötigen Personal fehle, betont die Ministerin. Jeff Engelen hatte diesen Aspekt in seiner Frage angeführt.
Zur weiteren Förderung der Gesundheitsberufe habe das Gesundheitsministerium in Zusammenarbeit mit den Ministerien für Soziale Sicherheit, Bildung und Familie Mitte Juli eine neue Kampagne gestartet. Auf diesem Weg sollen junge Menschen für eine solche berufliche Laufbahn begeistert werden, so Corinne Cahen. (GS)