Ein Jahr vor dem Superwahljahr 2023 gibt sich die ADR eine neue Parteispitze. Der Abgeordnete Fred Keup wurde am Sonntag auf dem Landeskongress in Roeser zum neuen Parteivorsitzenden gewählt. Der 41-Jährige folgt auf den 62-jährigen Jean Schoos, der neun Jahre an der Spitze der Partei stand.

Fred Keup konnte 86 von 94 Delegiertenstimmen auf sich vereinen, bei vier Gegenstimmen und vier Enthaltungen. Der Geografielehrer, der erstmals 2015 im Zuge des Referendums mit seiner Bewegung „Nee 2015“ im politischen Geschehen auftauchte, war einziger Kandidat auf den Parteivorsitz.

In seiner Antrittsrede bezeichnete Fred Keup die ADR als Volkspartei, die alle Gesellschaftsgruppen vertrete. Als Themen, für welche die konservative Partei stehe, führte er das Soziale, die Sicherheit, die Freiheit, die Familie, die Umwelt und die Luxemburger Sprache an. Unterstützt wird Fred Keup künftig von gleich vier Vizepräsidenten: Alexandra Schoos – Tochter von Jean Schoos -, Pierrette Koehler, Tom Weidig sowie Ex-„RTL“-Journalist Dan Hardy.

Das Quartett folgt auf Mario Daubenfeld. Generalsekretär beziehungsweise Schatzmeister bleiben derweil Alex Penning und Detlef Xhonneux – sie waren die einzigen Kandidaten für ihre eigene Nachfolge. Die Wahl des Nationalkomitees musste übrigens zweimal abgehalten werden, da Dan Hardy zunächst doppelt auf dem Wahlzettel aufgeführt war. Der erste Wahlgang wurde infolgedessen annulliert und ein zweiter mit neuen Zetteln durchgeführt.

Apropos Wahlen: Jean Schoos wird sich nicht ganz von der politischen Bühne verabschieden. Er wolle 2023 gemeinsam mit Roby Mehlen den 2009 verlorenen Sitz im Ostbezirk zurückgewinnen und der Partei wieder zur Fraktionsstärke verhelfen, so der neue Ehrenvorsitzende auf dem Kongress. In Bezug auf das Wahljahr gab die ADR sich denn auch optimistisch und selbstbewusst. „Wir werden die Wahlen gewinnen“, sagte der Abgeordnete Fernand Kartheiser, der darüber hinaus nicht mit Kritik an allen anderen Parteien sparte.

Auf dem Kongress war denn auch von einem regen Mitgliederzulauf die Rede. Allein zwischen Januar und März seien 78 neue Mitglieder hinzugekommen, sodass man nun insgesamt 1.473 zähle. Um auch nicht-luxemburgischen Bürgern die Möglichkeit zur aktiven Mitarbeit zu geben, hat die Partei indes mit der „ADR Internationale“ eine eigene Plattform geschaffen. (GS)


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