Die rund 34.500 Bediensteten beim Luxemburger Staat erhalten ab dem 1. Januar 2023 mehr Lohn. Die Regierung und die Staatsbeamtengewerkschaft CGFP haben sich nämlich auf ein neues Gehälterabkommen für den öffentlichen Dienst geeinigt. Dabei kommt diesmal eine Formel zum Tragen, die es so noch nie gab.
In den zwölf Monaten des kommenden Jahres wird es demnach eine Punktwerterhöhung von fünf Prozent auf den ersten 100 Indexpunkten geben. Da 100 Punkte 2.120 Euro entsprechen, werden somit alle Bediensteten monatlich 106 Euro brutto mehr erhalten. „Damit wird vorrangig jenen Beamten mit geringem Einkommen, die am stärksten von der Inflation betroffen sind, geholfen“, erklärte der Ressortminister Marc Hansen (DP) die neue „selektive und temporäre“ Regelung.
Ein Staatsbeamter, dessen Gehalt 300 Indexpunkten (6.360 Euro) entspricht, erhält demnach 1,67 Prozent mehr, während einer mit 500 Punkten (10.600 Euro) nur ein Prozent zusätzlich bekommt, so das Rechenbeispiel des Ministeriums für den öffentlichen Dienst in einer Pressemitteilung. Die Regelung für 2023 wird den Staat rund 50 Millionen Euro kosten.
„Mit diesem neuen Modell der Gehaltsanpassung in Krisenzeiten beweist der Staat als Arbeitgeber, dass er seiner Vorreiterrolle gerecht wird, indem er moderate Einkommen in dieser schwierigen Zeit unterstützt“, so Marc Hansen weiter. Ab dem 1. Januar 2024 ist die Fünf-Prozent-Regelung aber wieder hinfällig, dann gilt eine lineare Punktwerterhöhung, also auf allen Indexpunkten, von 1,96 Prozent. Das wird den Staat im Jahr 2024 rund 80 Millionen Euro kosten.
Insgesamt umfasst das Abkommen zwischen der Regierung und der CGFP elf Punkte. Neben der Punktwerterhöhung, welche die Gewerkschaft bereits im Vorfeld öffentlich gefordert hatte, ist es vor allem das Abschaffen des 2015 eingeführten Bewertungssystems, das die CGFP zufriedenstellt, wie ihr Generalsekretär Steve Heiliger betonte.
Weitere Maßnahmen betreffen die „Postes à responsabilité particulière“, bei denen die aktuelle Punktezahl ab dem 1. Juli 2023 um fünf Punkte erhöht wird. Zudem sollen künftig 30 statt 15 Prozent der Chefposten einer Verwaltung derart vergütet werden. Des Weiteren werden die sogenannte „Voie expresse“ um fünf Jahre verlängert sowie Prämien für Bedienstete mit einem Meisterbrief oder einem „Brevet de technicien supérieur“ (BTS) in der B1-Laufbahn eingeführt. (GS)