Die Befürchtung, der US-amerikanische Online-Händler Amazon könnte Einspruch gegen die von der luxemburgischen Datenschutz-Kommission CNPD verhängte Strafe von 746 Millionen Euro einlegen, hat sich bewahrheitet. Wie die Staatsanwaltschaft Reporter.lu gegenüber bestätigte, ist die entsprechende Prozedur beim Verwaltungsgericht eingeleitet worden.
Die Rekordstrafe, angestoßen von der französischen NGO „La Quadrature du Net“, wurde Ende Juli von der CNPD verhängt – wenn auch nicht auf ganz freiwilliger Basis, wie Reporter.lu berichtete. Der Vorwurf an Amazon: Der Konzern verstoße mit seiner Verarbeitung von personenbezogenen Daten gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).
Amazon selbst äußerte sich in den Medien nicht zu dem Einspruch. Einblick gibt aber ein Dokument, das der Konzern bei der „US Securities and Exchange Commission“ hinterlegt hat. Darin bestätigt der Online-Händler das Verhängen der Strafe und verkündet: „Wir glauben, dass die Entscheidung der CNPD jeder Grundlage entbehrt und haben vor, uns in dieser Sache energisch zu verteidigen.“
Die CNPD hat nun drei Monate Zeit, um sich schriftlich zum Einspruch zu äußern, dann liegt der Ball wieder bei Amazon. Der Prozessbeginn wird voraussichtlich frühestens in einem halben Jahr bekannt gegeben. (LC)
