Nach der Auslagerung der Verwaltung des „Large Scale Testing“ sucht die „Santé“ jetzt nach Werbeexperten, die die Regierung bei der Krisenkommunikation beraten. Gewünscht ist auch eine Abstimmung zwischen den Informationen, die andere Ministerien an die Bürger geben.
Angesichts der dritten Covid-19-Welle und den Rekordinfektionszahlen sei es wichtig, die Kommunikation der Regierung zu verstärken. So lautet die Begründung einer öffentlichen Ausschreibung der „Santé“, die nach Werbeexperten sucht. Es ist offenbar dringend: Die Notiz in der Datenbank für EU-weite Ausschreibungen TED wurde am 30. Oktober veröffentlicht, bereits am 16. November müssen die Unternehmen ihre Angebote eingereicht haben. Der Auftrag soll am 7. Dezember starten und bis zum 30. September 2021 andauern.
Der Auftragnehmer soll das Staatsministerium und das Gesundheitsministerium bei der Entwicklung der allgemeinen Kommunikationsstrategie beraten und unterstützen, heißt es weiter. Eine weitere Aufgabe ist die Analyse der Kampagnen der Ministerien, um deren Kohärenz zu fördern. Teil der Ausschreibung ist ein Kommunikationsexperte, der eine Strategie ausarbeiten und während der Laufzeit des Auftrags fortwährend anpassen soll. Ein weiteres Team wird gesucht, um Werbeanzeigen oder Videos zu produzieren.
50.000 Masken als „Gadget“
Die Regierung will mit dieser Kampagne die gesamte Bevölkerung, Grenzgänger und Touristen erreichen. Geplant sind Kampagnen auf Luxemburgisch, Deutsch, Französisch, Englisch und Portugiesisch. Teil des Auftrags ist die Gestaltung von Radio- und TV-Spots, Zeitungsanzeigen, Videos und Werbung in den sozialen Netzwerken sowie ein „Toutes-boîtes“ für 230.000 Haushalte.
Zudem sollen die Unternehmen einen Kostenvoranschlag für 50.000 Stoffmasken mit farbigem Logo einreichen, heißt es in der Ausschreibung. Eine mögliche Impfkampagne nächstes Jahr wird dagegen mit keinem Wort erwähnt.
Die Kommunikation während der ersten Welle im Frühling gestaltete Depixit Sàrl (Neon Marketing). Alleine die Kampagne #NetounimengMask kostete 1,13 Millionen Euro, teilte die Regierung in der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage mit.
Die Ausschreibung betont aber, dass die Kommunikation zum „Large Scale Testing“ nicht Teil des Auftrags ist. Diese Aufgabe erfüllt aktuell Arendt Business Advisory, ein Tochterunternehmen der Anwaltskanzlei Arendt&Medernach. Die Kommunikation zum „Large Scale Testing“ ließ sich die Santé 2,4 Millionen Euro kosten, wie Reporter.lu Anfang Oktober berichtete. Auch die Koordination, Datenanalyse und die Hotline des „Large Scale Testing“ hat die „Santé“ an externe Beratungsunternehmen (PWC und KPMG) ausgelagert.
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