5G und selbstfahrende Autos hören sich nach Zukunftsmusik an, sollen aber bald Realität werden. Die Luxemburger Regierung will beides vorantreiben. Thomas Engel ist Experte für Car2Car-Kommunikation und dämpft bis auf Weiteres noch den Optimismus der Politik.

Mit einem voll-autonomen Auto ist er noch nicht gefahren. Dennoch weiß er genau, vorauf es dabei ankommt. Thomas Engel ist Professor an der Universität in Luxemburg und Experte im Bereich „Digital Automotive“. „Es ist ein Thema, bei dem mir das Herz aufgeht“, sagt er. Und er ist nicht der einzige. Längst schauen Experten auf die Branche, auf die Entwicklung von digitalen Hilfssystemen und den Stand bei autonomen Fahrzeugen.

Selbstfahrende Autos sind ein Thema, das die Welt bewegt, die Politik beschäftigt und auch die Luxemburger Regierung interessiert. Sie will das superschnelle Internet der fünften Generation möglichst zügig im Großherzogtum einführen. Auch, um das System der vernetzten Autos voranzutreiben. „Wir werden sofort aktiv und wollen in der nächsten Legislaturperiode ein solches 5G-Netzwerk aufbauen“, sagte Premierminister Xavier Bettel (DP) während seiner Regierungserklärung im Dezember.

Es sind ehrgeizige Pläne. Doch innerhalb der Bevölkerung ist das Thema der Computerautos mit vielen Unsicherheiten verbunden. Kann ich mein Auto noch kontrollieren, wenn es selbstständig fährt? Was, wenn Unfälle passieren? Wer übernimmt die Verantwortung? Wie gehen Versicherungen mit der Problematik um?

Beim autonomen Fahren ist es anders als bei einem neuen Fernseher, den man sich zu Hause aufbaut. Da muss alles auf Anhieb klappen, Fehler dürfen nicht passieren.“Professor Thomas Engel

Unsicherheiten, die Thomas Engel nachvollziehen kann. „Wenn man über die Jahre hinweg mit Software in Kontakt kommt und deren Fehlerhaftigkeit kennt, kann eine Fahrt ohne Lenkrad und Bremspedal, zu Unbehagen führen. Immerhin könnten bei Versagen der Technik auch Menschen sterben“, so Engel. „Gerade wenn ein Auto nach Jahren an das Ende seiner Lebenserwartung kommt, schwindet das Vertrauen der Menschen in die Zuverlässigkeit der elektronischen Systeme.“