Ein anderer Wochenrückblick ist möglich: Immer samstags blickt die REPORTER-Redaktion mit einem Augenzwinkern auf jene Themen zurück, die uns und die Medien insgesamt beschäftigt haben. Diese Woche: Immune Veganer und eine polygame Großherzogin.

Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn sie an das Coronavirus denken? Ganz genau, Veganer! Jede Krise nutzen sie skrupellos für ihr politisches Programm aus. Ohne Massentierhaltung wäre das Virus nicht ausgebrochen, fasste Fleisch- und Polemikliebhaber Robert Goebbels diese Woche die Position der Veganer zusammen. Er fügt hinzu, dass das nicht stimmen könnte, da in Indien auch viele Vegetarier am Virus gestorben seien. Logisch. Dabei weiß jeder, dass man als Vegetarier keine Immunität erreichen kann – immun und unsterblich sind nur Veganer.

Nur mal so als Denkanstoß für die nächste Carte Blanche von Robert Goebbels: Können Sie sich noch an die Griechenlandkrise erinnern? Schon damals spielten die Veganer eine ausgeprägte Rolle. Die Staatsfinanzen wären sicherlich leichter zu sanieren gewesen, wenn jeder solidarisch Feta-Käse gekauft hätte. Nicht nur Verschwörungstheoretiker wissen: Alles hängt eben mit allem zusammen.

Luxemburg hat viel zu bieten

Mit oder ohne Tier soll man demnächst auch die heimische Tourismusbranche unterstützen. Im Juli erhalten alle Einwohner ihren heiß ersehnten 50-Euro-Gutschein für die Ferien im eigenen Land. Gleich drei Reiseziele konnte Lex Delles während der Pressekonferenz nennen, weitere sollen auf der Internetseite www.100thingstodo.lu zu finden sein. Am frühen Donnerstagmorgen war die volle Bandbreite des Luxemburger Tourismus bereits online. Das Ministerium lockte mit ganzen fünf weiteren, atemberaubenden Angeboten…

Wie wäre es zum Beispiel mit einem neuen Handyvertrag? Oder soll es doch eine Pizza sein? Ob man den Gutschein allerdings bei diesen seriösen Anbietern einlösen kann, wagen wir zu bezweifeln. Mittlerweile verweist die Seite auf #visitLuxembourg, auf die staatlich subventionierte Pizza und den Handy-Flatrate-Vertrag warten wir immer noch.

Die schönen Touristenattraktionen kann man künftig sogar mit einem nigelnagelneuen Fahrrad besuchen. Der Staat wird jetzt immerhin die Hälfte des Preises bis zu einem Limit von 600 Euro übernehmen. Die Fahrradstrecken dafür wird es sogar auch geben! Also im August und auch nur für einen Monat – wenn die Kommunen es überhaupt gestatten, versteht sich.

Super Aussichten also für den Fahrradsommer 2020. Auf ganzen 16 Straßen dürfen vielleicht, also ganz eventuell keine Autos fahren! Wenn die Luxemburger wieder zurück aus den Ferien sind, wird allerdings wieder alles beim Alten sein. Ein wahrer Quantensprung in der grünen Verkehrspolitik!

Sie wollen doch nur spielen …

Fast so schwierig wie die Wahl eines Gerichts beim Italiener hatte es diese Woche die Politik mit der Frage der Öffnung der Spielplätze. Die Opposition konnte nicht nachvollziehen, warum mittlerweile fast alles wieder öffnen darf, nur die Spielplätze nicht. Die Entscheidung fiel der Regierung sichtlich schwer. Selbst der parlamentarische Gesundheitsausschuss zoffte sich mit Publikumsliebling Paulette Lenert.

In der Sitzung sagte die sozialistische Ministerin der Herzen, dass im Kampf gegen eine Pandemie Situationen auftreten könnten, die widersprüchlich sind. Nur doof, dass man als Ministerin nicht die Macht hat diese Widersprüche aufzulösen. Andererseits: Letztlich sind die Kinder selbst schuld, dass sie bisher nicht so erfolgreich Lobbyarbeit betrieben haben wie der Bau- oder der Horesca-Sektor. Von nichts kommt halt nichts.

40 Jahre Friede, Freude, Eierkuchen

Für viele waren die letzten Monate auch eine kulinarische Herausforderung. Die Schließung der Restaurants und Cafés führte dazu, dass die Menschen auf einmal wieder mehr zuhause kochen. Das galt auch für die Großherzogin. Im Gespräch mit „Paris Match“ sagte die Gattin des Staatsoberhauptes, dass ein Großteil des Hofpersonals von zuhause aus arbeitete, und fügte gleich hinzu, dass sie mit ihrem Ehemann ihre Gerichte selbst zubereitet hat.

Nur doof, dass ‚enri vor Jahren gegenüber jungen investigativen Reportern gestanden hatte: „Meine Frau kann eigentlich nicht so gut kochen“. Dafür musste die Großherzogin in dieser Zeit viel telefonieren. Fast wie ganz normale Menschen! Nur halt mit einem Palast, Schloss, Garten, Privatwald und Personal. Und der Post, die die Rechnung zahlt – also noch.

Übrigens erfährt man im Interview, dass Maria Teresa nicht nur mit dem Großherzog, sondern auch mit ganz Luxemburg verheiratet ist. Die Beziehung mit Henri soll seit fast 40 Jahren super laufen, nur schade, dass das mit dem Land noch immer nicht so reibungslos klappt. Die neue Paartherapeutin am Hof, Yuriko Backes, hat diese Woche übrigens ihr Mandat begonnen.

Wie soll das mit der Modernisierung des Hofes endlich klappen? Auch auf diese Frage hat Maria Teresa im Interview mit „Paris Match“ eine klare Antwort und Strategie parat. Einige Reformen, die im Waringo-Bericht vorkommen, wollte ‚enri laut seiner Gattin schon lange umsetzen. „Zu oft“ hätten aber verantwortliche Mitarbeiter im großherzoglichen Hause Widerstand geleistet. Da haben wir, die Regierung, Herr Waringo und auch alle anderen mit der Großherzogin zwangsverheirateten Luxemburger wohl jahrelang etwas falsch verstanden…