Die Regierung kaufte kurz vor den Feiertagen knapp 7,8 Millionen Schnelltests, um sie den Betrieben im Rahmen der Einführung von „2G+“ zur Verfügung zu stellen. Für die Schnelltests gab die Regierung insgesamt 14,1 Millionen Euro aus. Das geht aus Veröffentlichungen auf der EU-Plattform TED hervor. Am 22. Dezember hatte die Regierung die Verschärfung des Covidchecks in der Gastronomie, bei Events und in Fitnesszentren beschlossen.
Die Käufe wurden zwischen dem 22. und 23. Dezember 2021 getätigt. Aufgrund der Dringlichkeit der Beschaffung wurden diese nicht öffentlich ausgeschrieben. Das „Haut-Commissariat à la protection nationale“ (HCPN) kaufte vor allem nach dem Kriterium der schnellen Verfügbarkeit, der Preis spielte offenbar eine untergeordnete Rolle.
Fünf Unternehmen belieferten das HCPN. Der Stückpreis der Schnelltests schwankte zwischen 1,50 und 2,99 Euro ohne Mehrwertsteuer. Am teuersten war der Luxemburger Großhändler Prophac Sàrl. Die größte Menge lieferte mit drei Millionen Tests die Luxemburger Holding „DSP Invest“.
Vergangene Woche beschloss die Regierung eine Entschärfung des „2G+“, die mit einer weiteren Anpassung des Covid-Gesetzes am Mittwoch in Kraft treten soll. Rezent zweifach Geimpfte sowie Genesene werden so von der Testpflicht in beispielsweise Restaurants und Cafés befreit.
Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) kündigte am Montag an, dass Luxemburg verstärkt auf Schnelltests setzen wolle. Das gelte für die Bestätigung von Infektionen in der Schule sowie das Ende der Isolation von infizierten Personen. Das antwortete die Ministerin auf eine parlamentarische Anfrage des CSV-Abgeordneten Georges Mischo. Das Ziel sei es, die Kapazitäten von PCR-Tests gezielter einzusetzen.
In Deutschland beauftragte Gesundheitsminister Karl Lauterbach das zuständige Paul-Ehrlich-Institut damit, zu prüfen, welche Schnelltests die Omikron-Variante zuverlässig erkennen. Das berichtete das „Handelsblatt“.
Die „Direction de la Santé“ empfiehlt 79 Schnelltests auf Grundlage einer Prüfung durch das Paul-Ehrlich-Institut. Die Liste wurde allerdings am 15. Juni 2021 zuletzt aktualisiert. (LS)