Trotz einer Rekordzahl an Tests nahmen die neu gemeldeten Covid-19-Infektionen letzte Woche ab. In den vergangenen Tagen zeichnen sich auch erste Hinweise ab, dass sich die Impfkampagne auf das Infektionsgeschehen auswirkt. In den Krankenhäusern gibt es dagegen keinen Grund für Entwarnung.
Genau 79.883 Tests wurden in der Woche vom 29. März durchgeführt. Damit wurde ein neuer Höchstwert erreicht. Der Grund für den Anstieg sind höchstwahrscheinlich die Osterferien. Die in vielen Ländern bestehende Pflicht, vor der Einreise einen negativen Test vorzuzeigen, ließ die Nachfrage stark ansteigen. Lediglich in der dritten Dezemberwoche wurde fast ebenso viel getestet, die Ferien haben also einen großen Einfluss auf die Testbereitschaft.
Wie auch in den Weihnachtsferien nehmen die Infektionszahlen wieder ab. Letzte Woche wurden 1.544 Menschen positiv getestet, 141 weniger als die Woche zuvor. Auch die Inzidenz ist auf einem Abwärtstrend. In den letzten Tagen ist diese durch die geringe Zahl an Tests am Ostersonntag und Ostermontag auf 184 Fälle pro 100.000 Einwohner gefallen – so niedrig wie zuletzt in der zweiten Februarwoche.
Krankenhäuser in Phase drei des Stufenplans
Währenddessen ist die Zahl der Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden müssen, weiter gestiegen. Anfang März wurde dieses Jahr erstmals erneut die Schwelle von 83 Patienten in den „soins normaux“ überschritten. Seitdem befinden sich die Krankenhäuser wieder in der dritten Phase des Stufenplans. Demnach müssen die Ärzte seit einem Monat einige stationäre Behandlungen von Patienten auf einen anderen Zeitpunkt verlegen. Die Bettenbelegung beginnt sich nun zwischen 100 und 120 Patienten einzupendeln, allerdings nimmt die Belegung der Intensivstation zu.
Inzwischen müssen 31 Patienten intensiv behandelt werden, vor gut einer Woche waren es noch 21. Bei einer Belegung von mehr als 42 Betten würden die Intensivstationen an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen und die nächste Phase des Plans müsste eingeleitet werden. Ab dann können Ärzte nur noch die Behandlung von Notfällen sicherstellen.
Impfkampagne beginnt zu wirken
Die Inzidenz bei den über-75-Jährigen ist in der letzten Woche um fast die Hälfte gefallen, auch bei den 60- bis 74-Jährigen haben sich im Vergleich zur Vorwoche 16 Prozent weniger infiziert. Dieser überdurchschnittliche Rückgang der Zahlen deutet darauf hin, dass die Impfung Wirkung zeigt. Gerade diese Altersgruppen haben in den letzten Monaten eine erste Dosis und, im Fall der älteren Personen und der Heimbewohner, sogar eine zweite Dosis erhalten.
Allerdings zeigt sich der Einfluss der Impfung in den Krankenhäusern noch nicht. Das Durchschnittsalter der Patienten liegt zurzeit bei 68 Jahren. Seit Monaten ist dieser Wert über 60. Sobald die ältere Bevölkerung ausreichend geschützt ist, wird wohl auch das Durchschnittsalter der Patienten anfangen zu sinken.
Das Gesundheitsministerium erklärte, dass bis zum Ende des Monats ausreichend Impfdosen für insgesamt 128.447 Personen zur Verfügung stehen. Demnach könnte bis Ende April theoretisch ein Fünftel der Bevölkerung eine erste Dosis erhalten haben. Da der Pharmakonzern „AstraZeneca“ diese Woche 1.166 weniger Dosen lieferte als vereinbart, musste der Wert leicht nach unten korrigiert werden.