In der gesamten Großregion nehmen die Covid-19-Infektionen weiterhin stark zu. Besonders in den letzten Tagen rüsten sich Krankenhäuser verstärkt für den Ernstfall. Sowohl in Frankreich als auch in Deutschland und Belgien steigt die Alarmbereitschaft.
Die Karte von Frankreich wird immer dunkelroter. Nach aktuellen Zahlen des französischen Gesundheitsamtes verzeichnen mittlerweile fünf der zehn Departements des Grand Est eine Inzidenzrate von über 150 Fällen pro 100.000 Einwohner. Auch die anderen fünf Departements haben die Alarmschwelle von über 50 überschritten. Die gesamte Region, wie das gesamte Staatsgebiet, befindet sich in einem Gesundheitsnotstand.
Besonders hart getroffen ist auch das an Luxemburg grenzende Departement Meurthe-et-Moselle, hier liegt die Inzidenzrate bei 172. 125 Menschen wurden in den letzten 24 Stunden positiv getestet, 62 Patienten befinden sich zur Zeit im Krankenhaus, davon acht auf der Intensivstation. Im deutlich größeren Departement Moselle liegt der Inzidenzwert mit 139 zwar unter dem seiner Nachbarn, doch auch hier steigen die Zahlen täglich: So wurden in den letzten 24 Stunden 162 Menschen positiv auf das Virus getestet, 104 befinden sich momentan im Krankenhaus, davon 18 auf der Intensivstation (Stand 22.10.).
Auch in Metz hat sich die Situation innerhalb weniger Tage deutlich verschlechtert. Die Inzidenzrate ist auf 185,7 Fälle pro 100.000 Einwohner geklettert. Ab 250 stuft die Regierung ein Gebiet mit einer „hohen Alarmstufe“ ein und verhängt eine Ausgangssperre. Noch bleiben sowohl Metz als auch Nancy davon verschont, wie die Webseite actu.fr am Mittwoch berichtete.
Belgien – Province du Luxembourg
Die Schlagzeilen aus Belgien klingen ähnlich alarmierend. Nach aktuellen Zahlen des staatlichen Gesundheitsinstituts sind derzeit insgesamt 3.274 Patienten wegen einer Covid-19-Infektion im Krankenhaus, 525 davon liegen auf der Intensivstation (Stand 22.10.).
Die Province du Luxembourg gehört im landesweiten Vergleich zwar zu den weniger stark betroffenen Gebieten, verzeichnet in den letzten Tagen aber auch einen deutlichen Anstieg. Am vergangenen Montag wurden insgesamt 86 Personen wegen Covid-19 im Krankenhaus behandelt. Zwölf dieser Patienten mussten auf die Intensivstation verlegt werden. Zum Vergleich: Vor zehn Tagen lagen erst fünf Patienten auf der Intensivstation.
Aus dem Bericht geht auch hervor, dass die Krankenhäuser der Province du Luxembourg befürchten, in den nächsten Tagen von der Phase 1B zur Phase 2A übergehen zu müssen. Das würde heißen, dass nicht wie aktuell 50 Prozent der Intensivbetten für Covid-19-Patienten reserviert würden, sondern 60 Prozent.
Saarland und Rheinland-Pfalz
Das Saarland hat von Dienstag auf Mittwoch einen Rekordanstieg neuer Corona-Fälle binnen 24 Stunden erlebt, wie die „Deutsche Presse Agentur“ berichtete. Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen schnellte um 219 Fälle nach oben. Die bislang höchste Zunahme an Covid-19-Fällen binnen 24 Stunden habe es im Frühling mit einem Wert von 179 gegeben. Das gesamte Saarland sei weiterhin Risikogebiet, heißt es in der Agenturmeldung.
Im Saarland sind zurzeit 1.086 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl ergibt sich aus den Daten, die das Robert-Koch-Institut täglich aktualisiert. Von den an Covid-19 erkrankten Patientinnen und Patienten werden momentan 58 stationär behandelt. Davon liegen 17 auf der Intensivstation.
Auch in Rheinland-Pfalz steigen die Zahlen so drastisch wie seit Beginn der Pandemie im Februar nicht mehr. Nach Angaben des Landesuntersuchungsamts vom Donnerstag stieg die Zahl der Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 auf 15.174. Das seien 546 mehr als am Vortag. 4.057 Menschen im Bundesland sind aktuell mit dem Coronavirus infiziert, davon wurden 1.296 Personen ins Krankenhaus gebracht.
Besonders hoch sind die Inzidenzen immer noch in den Landkreisen Altenkirchen, Birkenfeld und im an Luxemburg grenzenden Eifelkreis Bitburg-Prüm (138 gemeldete Fälle in den letzten sieben Tagen pro 100.000).
Auch wenn in Trier der Inzidenzwert mit knapp über 35 im Vergleich zu den Städten in den Nachbarländern weiterhin eher gering ausfällt, werden auch hier Konsequenzen aus den steigenden Infektionszahlen der letzten Tage gezogen. So wurde der verkaufsoffene Sonntag, der für den 25. Oktober geplant war, kurzfristig abgesagt, wie die Internetseite news-trier.de am Mittwoch berichtete.