Bei den Parlamentswahlen am Sonntag werden so viele Bürger per Post abstimmen, wie nie zuvor. Doch das birgt auch Risiken: Manche Bürger haben ihre Wahlunterlagen nicht zur Zeit erhalten. In einigen Gemeinden könnte sich zudem das Auszählen der Stimmen verzögern.
Gilles Feith ist formell. „Wir sind uns zu hundert Prozent sicher, dass unser System funktioniert,“ so der Direktor des Centre des Technologies de l’Information de l’Etat (CTIE). Der staatliche Informatikdienst, betreibt die Online-Plattform MyGuichet.lu, über die Bürger Verwaltungsprozeduren erledigen können. Für die Parlamentswahlen war es erstmals möglich die Briefwahl über diesen Weg zu beantragen.
Doch das neue System steht in der Kritik. Das Tageblatt berichtete am Freitag von mehreren Personen, die ihre Wahlzettel nicht rechtzeitig erhalten haben, obwohl sie einen Antrag bei MyGuichet ausgefüllt hatten. REPORTER sind ähnliche Fälle bekannt. Das Ausmaß des Problems ist aber schwer einzuschätzen, denn weder das CTIE, noch die zuständigen Ministerien, führen Statistik über die eingehenden Beschwerden.
Mehrere Gemeinden bestätigen auf Nachfrage, dass sie entsprechende Reklamationen erhalten haben. „Bei uns haben sich ungefähr 10 Leute gemeldet,“ so Yves Zwally vom Standesamt Esch/Azette am Montag. In Hesperingen sprechen die Gemeindeverantwortlichen derweil von „drei Dutzend“ solcher Fälle, in Differdingen von „einem Dutzend“, und in Ettelbrück von drei Fällen.
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