Der Tabakkonsum in Luxemburg nimmt weiter zu. Im vergangenen Jahr rauchte mehr als ein Viertel der Bevölkerung über 16 Jahre, nämlich 28 Prozent. Das sind rund 147.500 Menschen, die regelmäßig zur Zigarette greifen. Seit 2004 war der Anteil an Rauchern nicht mehr so hoch. Diese Informationen gehen aus einer Umfrage der „Fondation Cancer“ zum Weltnichtrauchertag (31. Mai) hervor. Die Stiftung spricht von alarmierenden Zahlen. Das Gesundheitsministerium will vor allem junge Menschen sensibilisieren.

Die Ergebnisse der Umfrage bestätigen den Trend der vergangenen drei Jahre, in denen der Raucheranteil in der Bevölkerung stetig zunahm. Vor allem zwischen 2020 und 2021 wuchs dieser in allen Alterskategorien um zwischen vier und sieben Prozentpunkte. Der Trend spiegelt sich auch bei der Gruppe der täglichen Raucher wider. Ihre Anzahl belief sich 2021 auf über 100.000 Personen, was 19 Prozent der Gesamtbevölkerung über 16 Jahre entspricht– so hoch lag die Quote zuletzt 2009. Allein zwischen 2020 und 2021 wuchs die Zahl der täglichen Raucher um mehr als 11.700 Menschen, so die „Fondation Cancer“.

Große Sorgen bereitet der Vereinigung die hohe Zahl an jungen Rauchern und Raucherinnen. 37 Prozent der 18- bis 34-Jährigen zünden sich regelmäßig eine Zigarette an. Und gerade bei den jungen Rauchenden wurde in den vergangenen fünf Jahren auch die größte Zunahme verzeichnet, nämlich 68 Prozent bei den 18- bis 24-Jährigen und 37 Prozent bei den 25- bis 34-Jährigen. Bei den ganz jungen Rauchern erfreut sich die Shisha zunehmender Beliebtheit. Die „Fondation Cancer“ spricht von einem besorgniserregenden Trend, da Raucher, die früh beginnen, eine stärkere Abhängigkeit entwickeln und auch länger den schädlichen Auswirkungen des Rauchens ausgesetzt seien.

Schädliche Auswirkungen, die bis zum Tod führen können. Den aktuellen Zahlen zufolge würde die Hälfte der Raucher vorzeitig an einer durch den Tabakkonsum verursachten Krankheit sterben, so die „Fondation Cancer“. Das Gesundheitsministerium schreibt in einer Pressemitteilung, dass jährlich ungefähr 1.000 Todesfälle auf Erkrankungen in Zusammenhang mit dem Rauchen zurückzuführen seien. Bei 80 Todesfällen bestünde eine direkte Verbindung zum Passivrauchen.

Was die Maßnahmen im Kampf gegen den Tabakkonsum betrifft, verweist das Ministerium auf die fortlaufenden Arbeiten infolge des nationalen Aktionsplans und auf eine neue Sensibilisierungskampagne, die gezielt junge Menschen ansprechen soll. Die „Fondation Cancer“ wiederholt u.a. ihre Forderung, dass Tabakprodukte für den Verbraucher erheblich teurer werden müssten. (GS)