Neues Jahr, neue Minister: Nachdem Ende November mit Dan Kersch (LSAP), Romain Schneider (LSAP) und Pierre Gramegna (DP) gleich drei Minister ihren Rücktritt angekündigt hatten, vereidigte Großherzog Henri am Mittwochvormittag Georges Engel (LSAP), Claude Haagen (LSAP) und Yuriko Backes (DP) als ihre Nachfolger. Dies per Videokonferenz, da sich das Staatsoberhaupt aufgrund einer Corona-Infektion mit leichten Symptomen in Isolation befindet.
Georges Engel folgt auf Dan Kersch. Der 53-Jährige ist ab sofort für das Ressort „Arbeit, Beschäftigung sowie Sozial- und Solidarwirtschaft“ verantwortlich. Zudem übernimmt der ehemalige Bürgermeister von Sassenheim auch das Sportministerium seines Vorgängers. Dan Kerschs Vizepremier-Posten bekleidet künftig Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP), während der Abgeordnete und Parteipräsident Yves Cruchten anstelle von Georges Engel Vorsitzender der sozialistischen Fraktion wird.
Claude Haagen seinerseits übernimmt von Romain Schneider das Ministerium für Landwirtschaft, Weinbau und ländliche Entwicklung sowie jenes für soziale Sicherheit. Der 59-Jährige gibt damit auch sein Mandat als Bürgermeister der Stadt Diekirch auf, wo ihm der aktuelle Schöffe Claude Thill nachfolgt. Für Claude Haagen ins Parlament rückt derweil Carlo Weber, Gemeinderatsmitglied in Wintger, nach.
Yuriko Backes hingegen kommt wie ihr Vorgänger Pierre Gramegna als politische Quereinsteigerin zu Ministerehren. Nach Stationen als Diplomatin und als hohe Beamtin im Staatsministerium war sie seit Juni 2020 als Hofmarschallin am großherzoglichen Hof tätig. Die 51-Jährige ist nun als erste Frau überhaupt für das Finanzressort und das Staatbudget verantwortlich.
Während der Rückzug von Dan Kersch und Romain Schneider bereits Wochen zuvor bekannt geworden war, kam die Ankündigung von Pierre Gramegna am 30. November 2021 sehr überraschend. Er habe entschieden, 2023 nicht mehr zu kandidieren, und wolle nun einem Nachfolger die Möglichkeit geben, sich zu profilieren, so Pierre Gramegna. Ähnlich argumentierte Romain Schneider, der aber auch gesundheitliche Gründe angab.
Von gesundheitlichen Problemen sprach ebenfalls Dan Kersch, der sich jedoch nicht ganz aus der Politik verabschiedet. Er wechselt ins Parlament, wo er bis auf Weiteres ein Abgeordnetenmandat wahrnimmt und auch nicht ausschließt, 2023 nochmals für ein solches zu kandidieren. Für einen Posten in einer nächsten Regierung stehe er aber nicht zur Verfügung. (GS)