Bis 2028 soll an der Route d’Arlon in Luxemburg-Stadt ein komplett neues Gebäude des „Centre Hospitalier de Luxembourg“ (CHL) entstehen. Der Bau soll 821 Millionen Euro kosten. Der Staat beteiligt sich mit 555 Millionen Euro. Das entsprechende Finanzierungsgesetz befindet sich auf dem Instanzenweg. Der Ministerrat hatte am vergangenen Freitag grünes Licht für das Projekt gegeben.
Das neue Krankenhaus wird am Standort der alten „Maternité“ zwischen dem Val Fleuri und der Rue Federspiel entstehen und eine Fläche von mehr als 54.000 Quadratmetern umfassen. Auf insgesamt zwölf Stockwerken, davon drei unterirdisch, sollen alle akutmedizinischen Aktivitäten des CHL an einem Standort vereint werden. Das betrifft auch Abteilungen, die derzeit noch in der Klinik in Eich sowie im Herzchirurgie-Zentrum (INCCI) angesiedelt sind.
Die bestehenden Infrastrukturen am Standort an der Route d’Arlon, auch das rund 45 Jahre alte Hauptgebäude, werden via Verbindungsbrücken an den Neubau angeschlossen. Auf dessen Dach werden zwei Landeplätze für Rettungshelikopter eingerichtet, von denen über Aufzüge direkt die Notaufnahme, die Intensivstation sowie der OP-Block erreicht werden können. Letzterer soll insgesamt 18 Operationssäle umfassen.
Bei der Vorstellung des Projekts am Dienstag sprach CHL-Direktor Romain Nati von einem modernen, fortschrittlichen Krankenhaus, in dem das Wohlbefinden der Patienten im Vordergrund stehe. In dem neuen Gebäude sind 474 Betten vorgesehen, zwei Drittel davon in Einzelzimmern. Zudem wird die Notaufnahme ausgebaut, sodass dort künftig mehr als 300 Patienten pro Tag behandelt werden können.
Ehe an der Route d’Arlon mit den Bauarbeiten begonnen werden kann, muss das Finanzierungsgesetz, das den Staat mit rund 555 Millionen Euro an dem insgesamt 821 Millionen Euro teuren Projekt beteiligt, im Parlament verabschiedet werden. 480 Millionen Euro sind dabei für die Infrastrukturen und 75 Millionen für die medizinische Ausrüstung und die entsprechenden Geräte vorgesehen.
Die Verantwortlichen um Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) hofften bei der Projektvorstellung, dass das Finanzierungsgesetz noch vor den Sommerferien im Parlament zur Abstimmung gebracht werden kann. In der Folge könnten die Bauarbeiten Ende des Jahres beginnen. Die ersten Patienten werden dann voraussichtlich im Jahr 2028 im dem neuen Gebäude aufgenommen. (GS)