Die EU-Abgeordnete Monica Semedo sieht sich erneut mit Mobbingvorwürfen konfrontiert. Wie „RTL“ berichtet, hat das EU-Parlament eine entsprechende Untersuchung in Bezug auf die 37-Jährige eingeleitet, nachdem einer ihrer Assistenten Klage eingereicht hat. Anfang 2021 hatte es bereits ein solches Verfahren gegen Monica Semedo gegeben. Die Folge war eine zweiwöchige Suspendierung vom Parlament – sowie ihr Austritt aus der DP.

Was der Angestellte der Abgeordneten von „Renew Europe“ in dem vorliegenden Fall konkret vorwirft, ist nicht bekannt. Es würden aber laut „RTL“ genug Elemente vorliegen, damit das zuständige Komitee des EU-Parlaments beschlossen habe, eine Untersuchung aufzunehmen. Am Ende wird dann die neue Parlamentspräsidentin Roberta Metsola über mögliche Konsequenzen für die ehemalige DP-Politikerin entscheiden.

Gegenüber „RTL“ wies Monica Semedo die Vorwürfe als falsch und unbegründet zurück. Zudem erklärte sie, dass sie im Dezember vergangenen Jahres eine Kündigungsprozedur in Bezug auf einen ihrer Assistenten wegen „unprofessionellen Verhaltens“ eingeleitet habe. Erst danach habe besagter Angestellter eine Klage beim Parlament eingereicht. Darüber hinaus stellte die 37-Jährige fest, dass erneut die vertraulichen Prozeduren des Parlaments nicht respektiert worden seien, da der Fall noch während einer laufenden Untersuchung an die Öffentlichkeit gelangt sei.

Damit bezog sie sich auf die Mobbingvorwürfe, mit denen Monica Semedo im Januar vergangenen Jahres in die Schlagzeilen geraten war. Damals hatten ihre drei Assistenten Vorwürfe gegen die Abgeordnete erhoben und der damalige Parlamentspräsident David Sassoli hatte Monica Semedo nach einer Untersuchung des Falls für 15 Tage suspendiert.

Aus der Affäre Semedo wurde in der Folge schnell eine DP-Affäre, wie Reporter.lu berichtete. Die Partei unterschätzte zunächst die Mobbingvorwürfe gegen ihre EU-Abgeordnete, wollte sie dann zum Rücktritt drängen, was diese verweigerte, wobei sie die Partei am Ende verließ. Ihr Mandat im EU-Parlament aber behielt sie. Seitdem fungiert sie als Mitglied der liberalen Gruppierung „Renew Europe“, zu der auch die DP gehört. (GS)


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