Bisher wurden in Luxemburg fast 40.000 Kinder und Jugendliche gegen das Coronavirus geimpft. In der Altersgruppe von fünf bis zwölf Jahren verfügen 4.849 Kinder (von insgesamt rund 48.000) über ein komplettes Impfschema. Bei den Jugendlichen zwischen zwölf und 18 Jahren (insgesamt rund 39.800) sind 31.133 komplett geimpft – 14.678 sind sogar geboostert.
Diese Zahlen gehen aus einer Mitteilung des Gesundheitsministeriums zu einem Treffen von Ressortministerin Paulette Lenert (LSAP) mit den Verantwortlichen des „Ombudsman fir Kanner a Jugendlecher“ (Okaju), Charel Schmit und Ines Kurschat, hervor. Beim Treffen fand auch ein Austausch über die aktuelle Situation von Kindern und Jugendlichen in der Pandemie statt.
Dabei waren auch die Krankheitsverläufe bei Kindern ein Thema. Laut Gesundheitsministerium mussten seit dem Anfang der Pandemie im März 2020 mehr als 145 Kinder wegen einer Corona-Infektion in der „Kannerklinik“ stationär behandelt werden. Mehr als die Hälfte davon waren Säuglinge und Neugeborene. Ein Sterbefall mit Bezug zu Covid-19 wurde bei Kindern bis dato nicht festgestellt, schreibt das Ministerium.
15 Kinder im schulpflichtigen Alter wurden wegen des Entzündungssyndroms „PIMS“ in die Kinderklinik eingewiesen. PIMS steht für „Pediatric inflammatory multisystem syndrome“ und ist eine Entzündungserkrankung verschiedener Organe, die zwar selten, aber dennoch bei Kindern und Jugendlichen bis 19 Jahren auftreten kann. Es handelt sich um eine verzögerte Immunreaktion auf eine Infektion mit dem Coronavirus, die auch nach nur leichten oder gar keinen Covid-Symptomen auftreten kann.
Anzeichen von PIMS treten üblicherweise vier bis sechs Wochen nach der Corona-Infektion auf. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt ein PIMS-Fall vor, wenn nach der Covid-Erkrankung während mindestens drei Tagen Fieber auftritt und dazu mindestens zwei der folgenden Symptome: Hautausschlag, dauerhaft niedriger Blutdruck, Schmerzen am Brustbein, Kurzatmigkeit, Blutgerinnungsstörungen oder Magen-Darm-Probleme.
Ein weiterer Punkt, der beim Treffen der Ministerin mit den Okaju-Verantwortlichen thematisiert wurde, ist die mentale Gesundheit. Dem Gesundheitsministerium zufolge sollen bei der Ausarbeitung des nächsten Nationalen Plans zur mentalen Gesundheit konkrete Maßnahmen in Bezug auf den psychischen Zustand von Kindern und Jugendlichen vorgesehen werden. Darüber hinaus werde das nationale Gesundheitsobservatorium damit beauftragt, die Entwicklung der psychischen Gesundheit der jüngeren Bevölkerung genau zu verfolgen. (GS)