Das aktuelle Covid-Gesetz ist noch nicht einmal zwei Wochen in Kraft, schon werden die Corona-Maßnahmen abermals angepasst. Dies teilten das Staats- und das Gesundheitsministerium am Mittwoch mit. Die Regierung reagiert damit auf das erhöhte Infektionsgeschehen durch die Omikron-Variante und das Risiko zahlreicher coronabedingter Arbeitsausfälle.

Wie bereits in anderen europäischen Ländern geschehen, soll auch in Luxemburg die Dauer der Isolation nach einer Corona-Infektion reduziert werden. Betroffene können sich dann bereits nach maximal sechs Tagen statt wie bisher nach zehn Tagen aus der Isolation begeben. Dazu müssen sie am fünften sowie am sechsten Tag nach Feststellung ihrer Infektion jeweils einen Selbsttest durchführen, der ein negatives Resultat ausweisen muss.

Die verkürzte Isolationszeit gilt aber nur für geimpfte Personen, das heißt für solche, die bereits eine Booster-Impfung erhalten haben oder deren Zweitimpfung (beziehungsweise eine einmalige Dosis „Janssen“) nicht mehr als sechs Monate zurückliegt. Für Ungeimpfte beträgt die Dauer der Isolation weiterhin zehn Tage.

Diese Entscheidung hat die Regierung am Dienstag im Ministerrat getroffen und am Mittwoch das Parlament darüber informiert. Die neuen Maßnahmen müssen nämlich durch ein neues Covid-Gesetz geregelt werden. Die Abgeordneten dürften in den kommenden Tagen darüber abstimmen.

Der Gesetzentwurf umfasst auch eine Anpassung des „2G-Plus“-Covid-Checks: Personen, deren Zweitimpfung weniger als sechs Monate zurückliegt, brauchen künftig in Restaurants keinen Schnelltest mehr durchzuführen. Liegt die Impfung mehr als sechs Monate zurück, muss ein Test gemacht werden. Bei Menschen mit Booster-Impfung fällt der Schnelltest wie bisher auch weiterhin weg. Dasselbe gilt für Personen, die genesen sind und über eine entsprechende Bescheinigung verfügen.

Des Weiteren entschied die Regierung, dass das Covid-Zertifikat auch hierzulande neun Monate Gültigkeit besitzt, dies ab dem Datum, an dem die betroffene Person als vollständig geimpft gilt. Diese Entscheidung fiel in Absprache mit der Europäischen Kommission.

Zu möglichen Booster-Impfungen für Kinder und Jugendliche trafen die Minister hingegen noch keine Entscheidung. Auch, weil sich die europäische Arzneimittelbehörde EMA diesbezüglich noch nicht positioniert hat. Wie Gesundheitsministerin Paulette Lenert gegenüber „RTL“ erklärte, sei nicht ausgeschlossen, dass Luxemburg nicht auf eine Empfehlung der EMA warte. Der Ministerrat wolle sich am Freitag nochmals mit dem Thema befassen. Auch das Thema Impfpflicht soll dort zur Sprache kommen. (GS)