In der Coronavirus-Pandemie schaltete der Schulbetrieb schnell auf das sogenannte „Homeschooling“ um. Einige Schüler weisen nach dem Lockdown jedoch wesentliche Lernrückstände auf. Die ASTI will die Betroffenen nun mit einem digitalen Nachhilfeprogramm unterstützen.

Die Association de Soutien aux Travailleurs Immigrés (ASTI) bietet in der Corona-Krise digitale Nachhilfekurse für Schüler an, die durch den „Lockdown“ in ihrer schulischen Entwicklung zurückgeworfen wurden. Das Projekt findet während der Sommerferien statt. Es richtet sich an Grundschüler sowie Kinder aus dem zweiten Jahr des Kindergartens (Cycle I.2) innerhalb der Gemeinde Luxemburg.

„Wir sehen unser Angebot als absolute Notwendigkeit an“, sagt Yolande Antony, Mitarbeiterin der ASTI und Verantwortliche des Projekts. Nicht alle Eltern hätten während der „Schoul doheem“ ihre Kinder angemessen betreuen können. Dies mache sich nun durch teils gravierende Wissenslücken bei den Schulkindern bemerkbar. Betroffen seien laut einem Schreiben der ASTI besonders Kinder aus weniger privilegierten Familien mit oder ohne Migrationshintergrund.

Nachhilfebedarf noch nicht abzuschätzen

Das Nachhilfeprogramm der ASTI soll den Schülern nun dabei helfen, die entstandenen Defizite wieder aufzuholen. Da es sich um eine Eins-zu-eins-Betreuung handelt, stehen Lehrende und Lernende in engem Kontakt zueinander. Mitarbeiter der Hilfsorganisation oder auch ehrenamtliche Helfer leiten die kostenlosen Kurse. Die Eltern müssten ihren Nachwuchs lediglich offiziell anmelden, so die Verantwortliche der ASTI.

Die Bildungsmaßnahmen der ASTI decken die gesamte Bandbreite an Schulfächern ab. Bei den Jüngsten wird ein besonderer Fokus auf die luxemburgische Sprache gelegt. Mit spielerischen Methoden soll den Kindern der Lehrstoff nahe gebracht werden. Die Kurse finden ein bis zwei Mal die Woche für maximal eine Stunde statt. „Die Kinder sollen ihre Ferien trotz allem genießen“, meint Yolande Antony. Aus diesem Grund ist für den Zeitraum zwischen dem 3. und dem 20. August eine unterrichtsfreie Sommerpause angesetzt worden.

Bisher sind über dreißig Kinder als Teilnehmer eingetragen. Die Aktion der ASTI ist als Pendant zu jenen Maßnahmen zu verstehen, die das Bildungsministerium auf nationalem Niveau umzusetzen versucht, um Schüler mit Bildungsrückständen langfristig zu unterstützen. Wie viele Schüler insgesamt solche Hilfen benötigen und wie viele letztlich von den verfügbaren Angeboten profitieren werden, kann jedoch noch nicht abgeschätzt werden.