Luxemburg will Vorreiter in Menschenrechtsfragen sein. Auch Unternehmen sollen ihrer Verantwortung gerecht werden. Doch die Arbeitgeber scheuen ein Gesetz. Und auch das hiesige Wirtschaftsmodell verhindert, dass aus den guten Absichten eine verbindliche Politik wird.

Wie sehr interessieren sich Luxemburger Unternehmen für Menschenrechte? Wie ernst nehmen sie ihre diesbezügliche Verantwortung? Misst man die Frage daran, wie viele Menschen jüngst einer Debatte zum Thema beiwohnten, zu der der Unternehmerverband UEL und das Wirtschaftsministerium geladen hatten, dürfte die Antwort lauten: sehr ernst.

Doch der Tenor war ein anderer. UEL-Präsident Nicolas Buck stellte gleich zu Beginn klar: Luxemburgs Unternehmen sind für eine Sorgfaltspflicht in puncto Menschenrechte – aber nur solange es bei einem freiwilligen Engagement bleibt. Verbindliche Vorgaben akzeptiere man nur auf europäischer oder internationaler Ebene. Alles andere schade Luxemburgs Wettbewerbsfähigkeit.

Dass die Aktivitäten von Unternehmen Menschenrechte verletzen können, ist längst bekannt. Mit der wachsenden Globalisierung werden auch Produktionswege und Lieferketten immer komplexer. Damit steigt die Gefahr, dass die Rechte des Einzelnen missachtet werden: etwa durch Landraub, unrechtmäßige Arbeitsverhältnisse, Kinderarbeit oder den Kauf von Konfliktmineralien. Dennoch geht Luxemburg diese Frage nur zögerlich an …