Ein vermeintlicher Lapsus und seine Folgen: Obwohl die Regierung bis jetzt nicht zugab, die Pegasus-Software zu benutzen, verhaspelte sich Premier Xavier Bettel in einem Interview. Auf Nachfrage hin gab er zu, dass Luxemburg eine Trojaner-Software besitzt und einsetzt.
Es waren Sätze, die aufhorchen ließen: „Als Staat haben wir es gekauft für den Geheimdienst und für den Staatsschutz. Und… wir benutzen es. Ich muss im Stande sein, Ihnen zu sagen, dass wir intrusive Methoden benutzen, um an Informationen heranzukommen.“ So Premierminister Xavier Bettel in einem Interview am Montag mit „Luxembourg Times“.
Das Problem: Bis jetzt hat sich die Luxemburger Regierung geweigert, zuzugeben, ob sie überhaupt eine Trojaner-Software hat und benutzt. Dies wurde im Rahmen des „Pegasus“-Projekts noch einmal unterstrichen.
Pegasus ist eine Spyware, die aus der Ferne und ohne Wissen sowie Zutun des Besitzers auf einem Handy installiert werden kann. In der Folge können die Nutzer der Software sämtliche Daten und Kommunikationen einsehen, die sich auf dem Smartphone befinden beziehungsweise über dieses getätigt werden. Via Fernsteuerung kann sogar auf Kamera und Mikrofon zugegriffen werden.
Luxemburgs Rolle im NSO-Skandal
Als im Juli dieses Jahres eine internationale Recherche, koordiniert von der NGO „Forbidden Stories“, den Missbrauch der Pegasus-Software ans Tageslicht brachte, kamen auch in Luxemburg Fragen auf. Nicht nur wegen der Software, sondern auch weil der israelische Anbieter NSO, der die Software herstellt und vertreibt, seinen Sitz im Großherzogtum hat und von hier aus auch operative Geschäfte tätigt …
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