Jahrzehntelang konnte der „Film Fund“ mit großzügiger Unterstützung der Politik über viele Millionen Steuergelder verfügen. Das Ergebnis ist ein künstlich aufgeblähter Sektor, dem es finanziell besser geht als es seine Protagonisten behaupten. Ein Blick hinter die Kulissen einer ganz besonderen Staatsindustrie.
Wie geht der „Film Fund“ mit den von ihm verwalteten öffentlichen Geldern um? Um diese Frage dreht sich das von Premier- und Medienminister Xavier Bettel (DP) angeforderte Audit für die staatliche Behörde. Kritiker der staatlichen Filmförderung weisen schon seit geraumer Zeit auf die mangelnde Kontrolle der Beihilfen für Luxemburgs Filmbranche hin.
Intransparenz bei der Vergabepraxis, komplexe Firmenkonstrukte, mangelnde finanzielle Rechenschaft: Laut Recherchen von REPORTER existieren in der Tat eine Reihe von Unstimmigkeiten bei der Vergabe der millionenschweren Fördergelder.
Mindestens 34 Millionen Euro lässt sich der luxemburgische Staat jährlich die Förderung der einheimischen Filmbranche kosten. Seit 1999 macht das insgesamt mehr als 400 Millionen Euro an Fördersummen. Für die Verteilung der Hilfen ist der „Fonds National de Soutien à la Production Audiovisuelle“ („Film Fund“) zuständig.
Der Kreis der Begünstigten ist überschaubar. Aktuell teilen sich 23 Produktionsfirmen die staatlichen Beihilfen auf. Vor allem aber kommen die großen, alteingesessenen Produzenten in den Genuss der Millionen Steuergelder. „Samsa Film“ erhielt zwischen 2000 und Mitte 2018 knapp 52 Millionen Euro an Fördermitteln, „Iris Productions“ über 44 Millionen Euro. An mehrere Firmen flossen in diesem Zeitraum jeweils über zehn Millionen Euro.
Die Grauzonen des Gesetzes
Die Grenzen zwischen „Film Fund“ und Filmbranche sind dabei nicht immer ganz klar. Die Verantwortlichen des „Film Fund“, allen voran Direktor Guy Daleiden, und die Chefs der größten Produktionsfirmen gerieren sich als verschworene Interessengemeinschaft. Über die Jahrzehnte hat sich so ein System entwickelt, das in allen Details nur für Insider durchschaubar ist.
Die mangelnde Transparenz des Vergabesystems liegt nicht zuletzt an gewissen gesetzlichen Grauzonen. Vor allem die Frage des wirtschaftlichen Nutzens bzw. ganz konkret der Rückerstattung der Beihilfen fällt ins Auge.
Das geltende Gesetz von 2014 sieht vor, dass die finanziellen Beihilfen von der Produktionsfirma zurückzuzahlen sind – „en principe remboursable“, heißt es im Text. Vertreter der Filmbranche verteidigen die Höhe der Fördermittel stets mit dem Hinweis, dass es sich ja nicht um Subventionen, sondern lediglich um Vorschüsse auf Einnahmen aus einem Film handele.
Seit Jahren halten sich die Beteiligten allerdings nicht an diesen Passus. Dabei ist ihnen letztlich eine großherzogliche Verordnung von 2014 behilflich, die die Pflicht zur Rückerstattung der Gelder relativiert: „Les Aides sont en principe intégralement remboursables. Le Fonds peut cependant moduler la somme à rembourser, en différer ou suspendre les échéances, y adjoindre des intérêts de retard, voir y renoncer en tout ou en partie, avec ou sans condition.“
0,04 Prozent an Rückzahlungen
Die Zahlen sprechen allerdings eine deutliche Sprache: 2016 erhielt der „Film Fund“ eine Rückerstattung von gerade einmal 1.593 Euro. Das sind 0,04 Prozent der 37 Millionen Euro an Hilfen, die in dem Jahr ausgezahlt wurden. Zwischen 2007 und 2015 schwankten die von Produktionsfirmen zurückgezahlten Summen zwischen 2.800 Euro und 25.000 Euro. Das zeigen die Bilanzen des „Film Fund“, die jährlich im „Mémorial B“ veröffentlicht werden. Die Bilanz für 2017 liegt noch nicht vor. Am kommenden Montag stellt der Fonds seinen Jahresbericht für 2017 vor.
Nicht nur die luxemburgische, sondern die ganze europäische Filmindustrie ist ohne staatliche Hilfen nicht überlebensfähig.“Guy Daleiden, Direktor des „Film Fund“
Die Regeln des Fonds seien klar, so Guy Daleiden auf Nachfrage von REPORTER. Laut Gesetz seien die Beihilfen in der Tat rückzahlbar. Dies geschehe über ein gesondertes Konto, das die Behörde jeweils für alle begünstigten Firmen unterhält. Das Ziel: Eventuelle Gewinne aus einer Produktion sollen reinvestiert werden.
Dass sich die Rückzahlungen an den Staat stark in Grenzen halten, sei allerdings „völlig normal“, so Daleiden weiter. Das sei in ganz Europa so. „Nicht nur die luxemburgische, sondern die ganze europäische Filmindustrie ist ohne staatliche Hilfen nicht überlebensfähig. Das muss einem stets bewusst sein“, sagt der Direktor des „Film Fund“.
„Der Markt ist schwierig“
„Das europäische Kino ist zu hundert Prozent subventioniert“, betont auch der Präsident der Filmakademie und Filmproduzent Claude Waringo. Deshalb sei die Frage der Rückzahlungen eine falsche Debatte. „90 Prozent der Einnahmen aus dem Verkauf der Filme sind bereits in den Produktionskosten eingerechnet“, erklärt der Mitgründer von „Samsa Film“.
„Der Markt ist schwierig“, sagt Lilian Eche, „administrateur délégué“ der Produktionsfirma „Bidibul Productions“. Vor allem kämen die Einnahmen erst Jahre nachdem der „Film Fund“ Beihilfen für einen Film zahlt. 2015 erhielt Bidibul für den Animationsfilm „Croc blanc“ etwa eine Beihilfe von drei Millionen Euro. Der Film kam im März 2018 heraus. Einnahmen erwartet sich Eche aber erst 2020, obwohl sich der Film gut verkaufe. Bei dem von „Samsa Film“ exklusiv für den luxemburgischen Markt produzierten, vom „Film Fund“ mit 2,5 Millionen Euro geförderten Streifen „Superjhemp Retörns“ dürfte der finanzielle Ertrag noch schwieriger sein.
Wie, wann und was zurückgezahlt werden muss, legt der „Film Fund“ übrigens in einer Konvention für jedes Filmprojekt fest. Diese Vereinbarungen sind jedoch nicht öffentlich und erschweren eine Transparenz der Vorgänge. Aktuell gelte, dass bis zu 75 Prozent der Hilfen zurückgezahlt werden sollten, sagt Claude Waringo. Die Praxis sieht aber eben anders aus.
Ein Rückstau von 150 Millionen Euro
Auffällig ist, dass der „Film Fund“ selbst nicht davon ausgeht, dass die Beihilfen zurückgezahlt werden. „Aufgrund der vergangenen Erfahrungen“ lässt der Fonds die ausgezahlten Hilfen nicht als Forderung in der Bilanz, sondern schreibt die Summen gleich ab. 2016 galten so knapp 120 Millionen Euro als potenziell nicht einzutreiben. Da 2017 knapp 30 Millionen Euro an Beihilfen ausgezahlt wurden, belief sich der Posten („provision pour risque de non recouvrement“) Ende 2017 voraussichtlich auf 150 Millionen Euro.

Der Verwaltungsrat des Fonds legte zudem fest, dass die Hilfen nach zehn Jahren als unwiederbringlich verloren gelten. So wurden 2016 die nicht erstatteten Fördermittel von 2006 in Höhe von 3,4 Millionen Euro aus der Bilanz getilgt. Letztlich zeigt die Erfahrung, dass die „prinzipielle“ Rückzahlung der Beihilfen faktisch nicht stattfindet.
Dass die Fördermittel nicht zurückfließen, begrenzt letztlich die Finanzmittel des „Film Fund“. Rückzahlungen würden das Budget entsprechend über den Zuschuss aus dem Staatshaushalt hinaus erhöhen. So könnten auch wieder mehr Mittel für neue Filmprojekte verteilt werden.
Millionengewinne trotz „Krise“
Für eine gewisse Verwirrung sorgt zudem die wiederholte Forderung der Produzenten nach einer Erhöhung des jährlichen Budgets für die Filmförderung. Tatsächlich tendiert das finanzielle Risiko der Produzenten dank langjähriger staatlicher Unterstützung gegen Null. Vielen Luxemburger Produktionsfirmen geht es finanziell nämlich nicht wirklich schlecht.
So verzeichnete „Iris Productions“ als eine der größten Produktionsfirmen 2016 einen Gewinn von über 500.000 Euro, 2015 waren es gar 1,5 Millionen Euro. „Bidibul“ zahlte seinen Aktionären seit 2009 konstant hohe Dividenden aus. Zwischen 2009 und 2017 entsprach das einer Gesamtsumme von 1,8 Millionen Euro. Allerdings verdiene die Gesellschaft ihr Geld nicht nur mit Filmen, sondern auch mit Beratung, wie der „administrateur délégué“ Lilian Eche auf Nachfrage von REPORTER erklärt.
Fest steht aber: Die von den Produzenten selbst beklagte „Krise“ der Branche, wie es Iris-Chef Nicolas Steil in Interviews mit „Radio 100,7“ und „RTL Radio“ formulierte, lässt sich aus den Zahlen nicht herauslesen. „Iris Productions“ erhielt 2017 und 2018 jeweils 3,3 und 4 Millionen Euro vom „Film Fund“. Bei „Samsa Film“ waren es 1,8 bzw. 4,7 Millionen Euro.
Verletzte Rechenschaftspflicht
Das Gesetz von 2014 nennt strenge Bedingungen, die Firmen erfüllen müssen, um Beihilfen zu erhalten. Dazu zählt etwa eine nachhaltige Verwaltungsstruktur und eine interne Finanzaufsicht. In zumindest einem Fall scheint dies jedoch nicht gegeben: Die Produktionsfirma „Tarantula Luxembourg Sàrl“ des Produzenten Donato Rotunno hat seit 2014 keinen Jahresbericht mehr im Unternehmensregister veröffentlicht. Trotz dieses offensichtlichen Missstandes erhielt Tarantula zwischen 2015 und 2018 über sechs Millionen Euro an Beihilfen des „Film Fund“.
Laut Gesetz sind jegliche Gesellschaften verpflichtet, spätestens sieben Monate nach Ende des Geschäftsjahres einen Bericht im „Registre de commerce“ zu hinterlegen. Die „comptes annuels“ für 2015 seien mittlerweile beim Unternehmensregister eingereicht, betont das Verwaltungsratsmitglied von Tarantula, Régis Andres, auf Nachfrage von REPORTER. Die Bilanzen von 2016 und 2017 seien in den vergangenen zwei Wochen angenommen worden und würden schnellstmöglich veröffentlicht, so Andres weiter.
Wir leben nun einmal in einer subjektiven Welt, in der sich jeder zu Wort melden kann.“Guy Daleiden, Direktor des „Film Fund“
Der Direktor des „Film Fund“ zeigt sich in diesem Punkt auf Nachfrage von REPORTER überrascht. „Das würde mich wundern“, so Guy Daleiden. Falls es stimme, dass eine vom Fonds begünstigte Produktionsfirma keine Bilanzen veröffentlicht hat, kämen die Verantwortlichen dieses Unternehmens allerdings „in eine Situation, in der sie sich uns erklären müssten“.
Gleichzeitig betont Daleiden aber, dass die Vergabe der Beihilfen „äußerst strengen Regeln“ unterliege. Seine Behörde sei jedenfalls dazu angehalten, die finanzielle Situation der Firmen und der einzelnen Produktionen regelmäßig zu kontrollieren. Wenn aber „eine von mehr als 20 Firmen einmal keine Bilanz veröffentlicht“, müsse man das auch in die richtigen Relationen setzen, so Daleiden.
Undurchsichtige Firmengeflechte
Eine wirksame Kontrolle des gewachsenen Filmsektors erschwert auch die Tatsache, dass die Produktionsfirmen inzwischen weitgehend mit Gesellschaften in Frankreich und Belgien eng verflochten sind. Der französische Medienkonzern „Bayard“ hält eine wesentliche Beteiligung an „Fabrique d’images“. „Calach Films“ gehört zu 20 Prozent der Beteiligungsgesellschaft „Pimalo-Invest“, die Hauptaktionär bei der französischen Produktionsfirma „Pan Européenne“ ist. „Bac Cinema“ besitzt zusammen mit dem Luxemburger Investmentfonds „Cinema“ die große französische Kinofirma „Bac Films“. An der ursprünglichen Übernahme von „Bac Films“ waren sowohl Paul Thiltges („Paul Thiltges Distributions“) also auch Jani Thiltges und Claude Waringo („Samsa Film“) beteiligt.

Donato Rotunno arbeitet über „Tarantula Luxembourg“ eng mit der gleichnamigen Firma „Tarantula Belgique“ zusammen, die von Joseph Rouschop geleitet wird. Es gebe keine Beteiligung der belgischen Gesellschaft an der luxemburgischen, heißt es auf Nachfrage von REPORTER. Die Muttergesellschaft von „Samsa Film“ – „Codeca“ – stieg 2009 in das Kapital von „Artémis Productions“ ein. Die belgische Produktionsfirma habe den „Superjhemp“-Film zu zehn Prozent mitfinanziert, sagt Claude Waringo.
Nicolas Steil hat dagegen rund um Iris einen ganzen Konzern aufgebaut mit neun Tochterunternehmen in Frankreich, Belgien, Deutschland und Großbritannien. Im Jahresbericht von 2013 schreibt der Buchprüfer in seiner Stellungnahme eine Wertberichtigung der ausländischen Beteiligungen sei notwendig, doch Steil lässt das nicht gelten. In den folgenden Jahren fehlt das Audit in den Berichten. „Iris Productions UK“ stellte im August einen Antrag, aus dem britischen Unternehmensregister gestrichen zu werden.
Die nationalen Fördersysteme begünstigen bizarre Konstrukte: So entstand etwa der Film „Baby(a)lone“ als Co-Produktion von Steils Firma „Iris Productions“ (Luxemburg) und „Iris Films“ (Belgien). Ein Grund: Das Gesetz von 2014 schreibt vor, dass die Fördermittel nur an „luxemburgische“ Firmen verteilt werden. Rein luxemburgische Produktionen können mit bis zu 90 Prozent vom „Film Fund“ finanziert werden. Bei Co-Produktionen mit dem Ausland liegt der maximale Anteil bei 30 Prozent.
Ungewisse Zukunft für die Branche
Nicht erst durch das „Audit“ ist Bewegung in die Debatte um Sinn und Zweck der staatlichen Filmförderung gekommen. Die Forderungen der Produzenten nach mehr Geld trafen bei der Politik bisher auf taube Ohren, was die aufgebrachte Branche weiter beunruhigen dürfte.
Ihn mache es „zunehmend nervös“, dass immer mehr Leute über etwas „braddelen“, von dem sie nichts verstehen würden, sagt der Direktor des „Film Fund“ im Gespräch mit REPORTER. Nur weil es um viel Geld gehe, würden sich „alle möglichen Menschen mit ihren Meinungen und Deutungen“ zum Filmsektor äußern. „Wir leben nun einmal in einer subjektiven Welt, in der sich jeder zu Wort melden kann. Würden wir in einer objektiven Welt leben, in der ein Einzelner an der Spitze nach objektiven Kriterien entscheiden könnte, dann wäre Ruhe.“
Dabei stehe außer Frage, dass sich die luxemburgische Filmindustrie nicht zuletzt dank der staatlichen Unterstützung bewährt habe. „Der luxemburgische Film ist erfolgreich und hat international ein Renommee, von dem wir vor einigen Jahren nur träumen konnten“, sagt Daleiden.
Die umstrittene Zahl der 1.000 Arbeitsplätze der Filmbranche
Etwa 1.000 Menschen beschäftige der Filmsektor in Luxemburg, lautet ein häufiges Argument der Branchenvertreter zur Rechtfertigung der Höhe der Beihilfen. Die Luxemburger Statistikbehörde Statec schätzte die Zahl der Beschäftigten in der Branche „audiovisuel et multimédia“ auf 1.320 in 2016. In einer Studie zur Kreativindustrie in Luxemburg nennt der Experte Philippe Robin die Zahl von 1.200 Beschäftigen im Jahr 2015.
„Die Kategorie ‚Audiovisuell‘ ist sehr, sehr breit und geht weit über die Filmbranche hinaus“, erklärt Philippe Robin im Gespräch mit REPORTER. Nach der Definition des Statec zählt etwa auch die RTL-Gruppe zum audiovisuellen Sektor, erklärt der Statistiker. Der Medienkonzern hat in Luxemburg allein 660 Mitarbeiter, zeigen die Zahlen der Statistikbehörde.
Demnach ist es schwierig eine genaue Zahl der Beschäftigten der Filmbranche zu nennen. Aufgrund des Statistikgeheimnisses und der kleinen Branche gibt es keine feine Aufschlüsselung der Daten. Die angeführten Zahlen deuten jedoch darauf hin, dass die Filmbranche deutlich weniger als tausend Personen im Land beschäftigt.
„Was wollen wir eigentlich? Wollen wir luxemburgische Filme, ja oder nein?“, kommentiert Daleiden jegliche Nachfrage nach der Höhe des Budgets seiner Behörde. Die Politik habe diese Frage jedenfalls immer wieder, zuletzt mit der Verabschiedung des Gesetzes von 2014, klar beantwortet. Die Mission des „Film Fund“ sei es laut Gesetz, den luxemburgischen Filmsektor auszubauen. Daran halte er sich.
Welche Strategie verfolgt der Fonds bzw. der für die Vergabe der Hilfen zuständige Ausschuss? Es sei nicht seine Aufgabe, eine bestimmte „Strategie“ bei der Verteilung der Hilfen aufzustellen, antwortet Daleiden. Die Mission des „Film Fund“ stehe im Gesetz. Die Politik gebe „die Richtung und die Rahmenbedingungen“ vor, so Daleiden. „Ich bin Beamter und damit dafür da, die Vorgaben der Politik umzusetzen. Punkt.“
Der heiße Stuhl des nächsten Medienministers
Klar ist jedoch, dass die Lage angespannt ist. Dieses Jahr verteilte das „Comité de sélection“ des Fonds bereits rund 30 Millionen Euro an Beihilfen und hat das Budget damit bereits fast vollständig aufgebraucht. Dabei sollen Ende November nochmals Mittel verteilt werden. Die Lösung: Es sollen bereits Gelder aus dem Budget von 2019 an die Produzenten fließen, erklärt Claude Waringo die Übereinkunft zwischen der Branche und Medienminister Xavier Bettel.

Doch das Problem ist damit lediglich verschoben. Aufgrund des Regierungswechsels wird das definitive Haushaltsgesetz voraussichtlich erst im Frühjahr stehen. Vorher ist eine Erhöhung des „Film Fund“-Budget nicht realistisch.
Den Produzenten droht damit bis Mitte 2019 ein Leerlauf. Der nächste Medienminister wird jedenfalls mit einer einflussreichen Branche konfrontiert sein, die weiterhin mehr Geld verlangt. Und die dank Bettels Zusage von Mitteln aus dem kommenden Haushalt den Handlungsdruck nochmals erhöhen dürfte.
Wie sich dieser Druck als Politiker anfühlt, sah man Xavier Bettel vergangenen Samstag bei der Verleihung des „Lëtzebuerger Filmpräis“ an. Der sonst so strahlende Premierminister blickte ungewohnt griesgrämig in die Runde.