Drei Tage nach Bekanntwerden der ADR-Kandidaten gibt Alain Vossen seinen Listenplatz im Osten auf. Grund sind Facebook-Posts mit rechtsextremen Inhalten. Doch es geht um mehr als einen früheren „unbekümmerten Umgang“ mit sozialen Medien.

Die ADR muss drei Tage nach Vorstellung der Listen bereits einen Kandidaten im Bezirk Osten ersetzen. Am Montagabend habe das Komitee der ADR Osten den „Rücktritt von Alain Vossen als Kandidat für die Parlamentswahlen angenommen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Der 36-jährige Unternehmer sehe sich aufgrund von aus dem Kontext gerissenen Facebook-Posts nicht mehr in der Lage, die Ideen der ADR nach außen zu vertreten. Auf der Liste wird er ersetzt von Jean-Marc Schmidt, der als parlamentarischer Mitarbeiter für die Partei tätig ist.

Am vergangenen Samstag löschte Alain Vossen sein Facebook-Profil, das er seit über zehn Jahren unter dem Pseudonym „Alain Machete“ führte. Seit der Ankündigung seiner Kandidatur am Freitagabend zirkulierten Screenshots seiner Posts, die nahelegen, dass der ADR-Kandidat mit Rechtsextremismus sympathisiert. Auf den Screenshots sind Selfies und Porträts des Politikers zu sehen, auf denen er T-Shirts trägt, die im rechtsextremen und Skinhead-Spektrum anzusiedeln sind.

Rezente fragwürdige Posts

Alain Vossen distanziere sich von diesen Posts und bedauere seinen damaligen „unbekümmerten Umgang“ mit sozialen Medien, heißt es in der Pressemitteilung. Allerdings seien die Screenshots mit der Fotobearbeitungssoftware Photoshop manipuliert und aus dem Zusammenhang gerissen. Eine Prüfung der Screenshots mit einer Analyse-Software ergab keine klaren Hinweise auf Nachbearbeitung durch Photoshop.

Recherchen von Reporter.lu zeigen, dass es um mehr als acht Jahre alte Facebook-Posts geht …