Alles in allem 42.875 Straftaten registrierte die Polizei im vergangenen Jahr und damit 1.286 mehr (+6,83 Prozent) als im Vorjahr. Die Aufklärungsquote in den insgesamt 30.213 Dossiers lag bei 53,2 Prozent. Dies geht aus den Polizeistatistiken zur Kriminalität hervor, die nun veröffentlicht wurden.

Diebstähle machen etwa ein Viertel aller festgestellten Verstöße aus. Bei Laden- und Taschendiebstählen wurden mit 11.048 Fällen deren 1.664 mehr (+17,73 Prozent) als im Vorjahr gemeldet. Stark zugenommen hat auch der Treibstoffdiebstahl, sprich die Zechprellerei an Tankstellen. Und auch bei den Fahrzeugdiebstählen ist eine deutliche Zunahme zu erkennen, was vor allem auf 987 Diebstähle von Fahrrädern (+12,82 Prozent) zurückzuführen ist.

Ebenfalls zugenommen, nämlich um 16 Prozent von 420 auf 505, hat die Zahl an gewaltsamen Diebstählen, was auch an einer Serie von Uhren- und Schmuckdiebstählen zum Jahresbeginn in der Hauptstadt lag. Die meisten dieser Täter sind laut Polizeiangaben bereits identifiziert oder festgenommen. Sehr hoch im Vergleich zu den Vorjahren fällt auch die Zahl von Überfällen aus. Elf Geschäfte, vor allem Zeitungskioske, sowie acht Tankstellen und auch seit Jahren wieder eine Bank wurden 2021 von bewaffneten Tätern überfallen.

Bei den Einbrüchen in Wohnhäuser hingegen wurde über die Jahre ein Rückgang verzeichnet, von 3.667 Einbrüchen und Einbruchsversuchen im Jahr 2018 und 3.531 in 2019 auf 3.106 in 2021. Das Jahr 2020 fällt aufgrund der Pandemie samt Lockdown mit 2.984 Einbrüchen etwas aus dem Rahmen und auch 2021 spielte Corona sicherlich noch eine Rolle. Dennoch führt die Polizei den positiven Trend auch auf ihre Präventionsarbeit zurück.

Beim Drogenhandel legte die Polizei den Fokus auf die Ermittlungsarbeit und gezielte Aktionen an Hotspots wie dem hauptstädtischen Bahnhofsviertel oder dem Raum Rodange-Petingen. Dabei stieg die Zahl der Fälle im Vergleich zum Vorjahr um 27 Prozent auf 230. 96 juristische Strafverfahren wurden eingeleitet und 168 Personen festgenommen.

Die Anzahl an Körperverletzungen ging ebenfalls in die Höhe, von 2.829 auf 2.967. Bei der häuslichen Gewalt wurde nach dem Höchstwert von 943 Fällen im Vorjahr ein leichter Rückgang auf 917 registriert. Drei Menschen fielen derweil 2021 einem Tötungsdelikt zum Opfer.

Im Allgemeinen beobachtet die Polizei einen Trend hin zu mehr Aggressivität. Diese trat etwa bei den Corona-Demos in der Haltung der Protestierenden gegenüber Polizisten zutage. Sie zeigt sich laut Kriminalpolizei aber auch in einer großen Risikobereitschaft von vor allem jungen Drogendealern bei Festnahmen oder Verfolgungsjagden. Insgesamt wurden 2021 denn auch wieder zahlreiche tätliche Angriffe auf Polizisten (89) sowie Vorfälle von Beamtenbeleidigung (260) festgestellt. (GS)