Neben politischen Inhalten interessieren die Wähler auch mögliche Koalitionen. Manche Bürger machen ihr Kreuz strategisch, um ihre Wunschkoalition zu bekommen. Die Parteien versuchen, dieses Taktieren zu beeinflussen. Die letzte „Sonndesfro“ eröffnet neue Perspektiven.
Die CSV will mit aller Macht in die Regierung. Selbst die Frage, wer Premier wird, sei Teil der Verhandlungsmasse in Koalitionsgesprächen, betonte der CSV-Spitzenkandidat Luc Frieden im Live-Interview mit Reporter.lu (hier zum Nachhören). Sogar für den Fall, dass sie stärkste Partei bleibt, könnte die CSV demnach Xavier Bettel oder Paulette Lenert den Chefposten überlassen.
Die Ergebnisse der „Sonndesfro“ von „RTL“ und „Luxemburger Wort“ von Montag vergangener Woche lassen deutliche langfristige Trends erkennen: Die aktuelle blau-rot-grüne Koalition hätte weiterhin eine Mehrheit, falls sich das Wahlverhalten in den kommenden vier Wochen nicht verändert. Umso mehr ist die CSV bemüht, diese Kontinuität zu brechen.
Warum das wichtig ist
Dieses Taktieren ist Teil des politischen Spiels. Aber auch die Wähler haben oft eine klare Meinung, welche Koalition sie sich wünschen und welche sie auf keinen Fall wollen. Blau-Rot-Grün schneidet dabei schlecht ab: Lediglich acht Prozent der Befragten wünschen sich eine Neuauflage der aktuellen Regierung, schreibt das „Luxemburger Wort“. Beliebteste Koalition wäre laut „Sonndesfro“ eine Zusammenarbeit zwischen DP und LSAP, die aber laut derselben Umfrage eine Mehrheit weit verfehlen würde.
Im liberalen Lager kursiert dagegen seit mehreren Wochen das Schreckgespenst einer CSV-LSAP-Koalition. Laut der „Sonndesfro“ wäre eine solche Konstellation denn auch möglich, CSV-DP dagegen knapp nicht. Luc Frieden machte im „Reporter Live“-Interview keinen Hehl daraus, dass er sich inhaltlich näher bei den Liberalen sieht …
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