Mitte August verkündeten die USA, dass sie weitere vier russische Oligarchen auf die Sanktionslisten setzen würden. Alle haben Verbindungen zu Luxemburg, einer unter ihnen wohl auch die Luxemburger Staatsangehörigkeit. Das Außenministerium will davon nichts wissen.
„Die reichen russischen Eliten sollten sich von dem Irrtum befreien, dass sie wie gewohnt Geschäfte machen können, während der Kreml Krieg gegen das ukrainische Volk führt.“ So wird der stellvertretende US-Finanzminister Wally Adeyemo in einer Pressemitteilung zitiert, die am 11. August das Verhängen von Sanktionen gegen weitere vier Oligarchen sowie gegen den russischen Wirtschaftsverband RSPP publik machte.
Von den US-Sanktionen betroffen sind vier Unternehmer, die alle ihre Geschäfte über den Luxemburger Finanzplatz organisierten: Petr Aven, Mikhail Fridman, German Khan und Alexey Kuzmichev. Alle vier hatten das Banken-Konglomerat „Alfa Group“ aufgebaut, das auch eine Niederlassung in Luxemburg hatte. Bekannter am hiesigen Finanzplatz waren die vier aber als Gründer der Investmentfirma „LetterOne“, mit der sie sich 2013 am Boulevard de la Foire niederließen. Am meisten finanzielles Gewicht hat sicherlich Mikhail Fridman, der wie die drei anderen Partner bereits Anfang 2022 unter EU-Sanktionen gestellt wurde. Auch das Vereinigte Königreich setzte sie auf eine Sanktionsliste.
Firmennetzwerk in Luxemburg
Mikhail Fridman hielt mit 30 Prozent die größten Anteile an LetterOne. Die Firma investierte auch in strategische Energieprojekte wie die „Nordstream 2“-Pipeline über eine Beteiligung an der deutschen Firma „Wintershall DEA“, welche die umstrittene und schlussendlich gesprengte Pipeline mit bauen sollte. Reporter.lu berichtete bereits im März 2022 über die etwa 13,5 Milliarden, die Fridman in seinen 67 Firmen in Luxemburg angelegt hatte, und die damals bereits eingefroren wurden. In der Folge traten Mikhail Fridman, Petr Aven, German Khan und Alexey Kuzmichev aus sämtlichen Vorständen zurück.
Das Erstaunliche im Zusammenhang mit der Bekanntmachung der nun erfolgten US-Sanktionen ist aber die von den US-Behörden angegebene Nationalität von Petr Aven, einem der langjährigen Partner von Mikhail Fridman …
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