Ein anderer Wochenrückblick ist möglich: Immer samstags blickt die REPORTER-Redaktion mit einem Augenzwinkern auf jene Themen zurück, die uns und die Medien insgesamt beschäftigt haben. Diese Woche: Parlamentarier auf Reisen und eine Angst einflößende Gewerkschaft.

Nach ein paar Wochen harter Arbeit in den Reihen der Chamber wurde es diese Woche mal wieder Zeit für eine kleine Auszeit. Die letzten Wochen waren ja auch ganz schön anstrengend: Die endlos langen Diskussionen um ein Gartenhäuschen, der Fall eines Bürgermeisters, die Rechtfertigungen einer Ministerin, die Vereidigung von zwei neuen Chamber-Mitgliedern. Da kann man als Politiker schon ordentlich außer Atem kommen.

Die CSV hat sich deshalb dazu entschieden, die Herbstferien für eine Art Familienausflug zu nutzen. Nein, nicht an die belgische Küste (zu viele Luxemburger). Auch nicht in eine europäische Großstadt (viel zu nah an zu Hause). Es ging weiter weg – und natürlich mit dem Flugzeug. Sollen doch die Grünen Bahn fahren.

Die Reise ging für die neuen CSV-Väter Frank Engel und Felix Eischen, sowie für Urgestein Viviane Reding und den neuen Familienzuwachs Paul Galles ins ferne Taiwan. Dort konnten sie viel Neues entdecken, Tempel besichtigen, Sightseeing-Touren machen und damit es nicht zu fremd wird: andere Luxemburger treffen. Gleich und gleich gesellt sich nun einmal gerne – auch in Taiwan.

Besonders hübsches Andenken an die Asienreise: Ein Familienfoto neben der Luxemburger Fahne, vor dem geistreichen Nation-Branding-Spruch « Luxembourg: Let’s make it happen » und ein paar Bildern des Großherzogtums. Da springt das Reise-Feeling doch gleich auf uns über.

Auch Sven Clement war diese Woche schon wieder unterwegs. Nicht in Asien, dafür aber auf einem Flugzeugträger bei Norfolk. Der Träger musste dann auch für ein Selfie herhalten. Der mächtig stolze Luxemburger Abgeordnete betitelte das Bild mit: « Ein Pirat auf einem Flugzeugträger. » Letzteren erkennt man klar und deutlich im Bild. Einen Piraten stellt man sich hingegen vielleicht etwas anders vor.

Frankenstein, mein Chef

Na, haben Sie Ihrem Chef dieser Tage auch einen gehörigen Schrecken versetzt? Also am furchterregendsten finden wir ja jene Chefs, die schon Wochen vor dem großen Gruseltag ein Riesentheater daraus machen und auch dieses Jahr unbedingt wieder mit dem ganzen Team zur weltweit schaurigsten Dia de los muertos-Party wollen (von wegen Teambuilding…). Kennen Sie nicht? Dann ist Ihnen da wohl ein lebendiges Gespenst entgangen. Es sind jene Chefs, die einen schon Tage vor dem Happening im besten-Kumpel-Modus ständig nach Ihrer Verkleidung ausfragen – gerade dann, wenn Sie eben mal wieder zum Arbeiten inspiriert waren. Aber was soll’s – der Motivationsschub hätte ohnehin nicht lange angehalten.

Lassen Sie sich auch nicht von den Verführungskünsten Ihres Chefs in die Irre führen, wenn er Ihnen sagt, dass Sie an Halloween Ihren Stift sogar ausnahmsweise schon vor 19 Uhr fallen lassen dürfen – wenn Sie dann zur Party mitkommen – um schon etwas früher in Ihre selbstgebastelte und so gar nicht schauervolle Verkleidung zu schlüpfen. Der will sich doch bloß nicht wieder vom OGBL auf die Finger klopfen lassen.

Die Gewerkschaft warnte auch dieses Jahr wieder ausdrücklich davor, dass nach 19 Uhr eigentlich niemand mehr arbeiten darf – Ausnahmen bestätigen die Regel. Zur Sicherheit sollten Sie aber einfach gegen den gesellschaftlichen Strom schwimmen und Gewerkschaftsmitglied werden. Nichts verängstigt das schauderhafte Patronat mehr als das. Sicher ist sicher.