Wer sich ein Elektroauto oder ein Fahrrad zulegt, der kann auch weiterhin von einer staatlichen Bezuschussung profitieren. Der Ministerrat hat vergangene Woche beschlossen, das bestehende „Clever fueren“-Prämiensystem, das nur noch bis Ende dieses Monats gilt, um zwei Jahre bis zum 31. März 2024 zu verlängern. Darüber hinaus wurden auch einige Anpassungen vorgenommen.
Die Prämien für Fahrräder gelten sowohl für konventionelle Räder ohne Elektroantrieb wie für Pedelec25. Käufer können dabei von einer finanziellen Unterstützung von maximal 600 Euro profitieren. Für Quads, Motorräder und Mopeds mit Elektroantrieb beträgt die Maximalprämie 1.000 Euro.
Bei der Anschaffung eines Elektroautos – oder eines mit Wasserstoffantrieb – wird eine Prämie von 8.000 Euro ausbezahlt, wenn diese einen Verbrauch von maximal 18 Kilowattstunden pro 100 Kilometer aufweisen. Fahrzeuge mit einem höheren Verbrauch bis zu 20 kWh/100 km werden mit 3.000 Euro bezuschusst. Die Prämie für ein E-Auto wird auch weiterhin direkt ausbezahlt, das Fahrzeug muss allerdings ein Jahr lang im Besitz des Eigentümers bleiben statt wie bisher sieben Monate.
Zudem wird das Prämiensystem nun auf mehr Mittelklassefahrzeuge und Familienautos ausgeweitet, wie das Umweltministerium am Montag bekannt gab. So werden nun auch Prämien in Höhe von 8.000 Euro angeboten für Elektrofahrzeuge mit höherem Verbrauch, wenn diese über mindestens fünf beziehungsweise sieben Sitzplätze verfügen. Zusätzliche Bedingung ist, dass die maximale Systemleistung nicht mehr als 150 Kilowatt beträgt.
Autos und Co. mit Hybridantrieb kommen künftig nicht mehr für eine staatliche Prämie infrage. Eine solche in Höhe von 1.500 Euro wird aber noch für Fahrzeuge genehmigt, deren Kaufvertrag vor dem 31. September 2021 abgeschlossen wurde und die bis Ende 2022 angemeldet werden. Damit reagiert das Umweltministerium auf Verzögerungen bei den Auslieferungen im Automobilsektor.
Laut den Zahlen des Umweltministeriums sind aktuell 17.425 Elektroautos in Luxemburg zugelassen. Das sind 3,9 Prozent des gesamten Fuhrparks. Allein im vergangenen Jahr wurden 9.092 neue Elektroautos (100 Prozent elektrisch oder Plug-In-Hybrid) immatrikuliert, was 20,5 Prozent vom Gesamtmarkt ausmacht.
Seit Einführung der „Clever fueren“-Prämien im Februar 2019 und bis Januar 2022 wurden insgesamt 65.448 Anträge gestellt. Davon 3.722 für Hybridfahrzeuge, 4.827 für Elektroautos, 21.797 für Fahrräder mit elektronischer Unterstützung und 34.568 für konventionelle Fahrräder. Insgesamt genehmigte der Staat in drei Jahren mehr als 42 Millionen Euro an Prämien. (GS)