„Wir wollen die Art und Weise, wie Politik gemacht und vom Bürger erlebt wird, neu definieren und umsetzen.“ Dies sagte Marc Ruppert, ehemaliger DP-Generalsekretär, bei der Vorstellung der neuen Partei „Fokus“, die er gemeinsam mit dem früheren CSV-Präsidenten Frank Engel gegründet hat. Um dieses Ziel zu erreichen, setze man auf bürgerliche Werte, frei von Ideologien und eine pragmatische Vorgehensweise.

Vor allem aber soll die Partizipation großgeschrieben werden, betonte Marc Ruppert, der dies am Montag aber ausgerechnet ohne Frank Engel tun musste, der wegen gesundheitlicher Probleme der Pressekonferenz fernblieb.

Die « Fokus »-Arbeit sei ein partizipativer Prozess, so Marc Ruppert, an dem sich sowohl Parteimitglieder wie Fachleute ohne Parteikarte beteiligen sollen. Mehr als bei den anderen politischen Organisationen wolle man themenorientiert und transparent vorgehen. Als Plattform dient die Internetseite www.fokus.lu, auf der auch die Namen aller 20 Gründungsmitglieder zu finden sind. Interessierte können sich dort für eine von zunächst einmal sechs Arbeitsgruppen zu den Themen Schule und Jugend, Mobilität, Wohnungswesen, Umwelt und Energie, Rechtsstaat sowie Wirtschaft, Finanzen und Steuern einschreiben.

Im Mittelpunkt stehen sollen eben « bürgerliche Werte ». Als Beispiele nannte Marc Ruppert die Solidarität, das persönliche Engagement und die Eigenverantwortung, er sprach aber auch von individueller Freiheit, von Chancengleichheit und -gerechtigkeit und vom Respekt vor dem Rechtsstaat. Konkreter wurde er nicht, ein Grundsatzprogramm soll in den kommenden 100 Tagen aufgestellt werden. Dabei wolle man starke Positionen ausarbeiten, die sich in einen größeren politischen Entwurf einbetten, ohne sich, wie die anderen Parteien, in Details zu verlieren.

Ein Ziel sei es, bei den Kommunalwahlen 2023 in möglichst vielen Gemeinden anzutreten, mit offenen Bürgerlisten, sodass auch Nicht-Mitglieder kandidieren können. Erst auf Nachfrage äußerten sich die Parteigründer auch zu den Landeswahlen, dafür aber bestimmt: „Wir treten nicht an, um uns mit ein oder zwei Sitzen zufrieden zu geben, wir wollen Regierungsverantwortung übernehmen“, sagte Generalsekretär Gary Kneip, Unternehmer und wie Marc Ruppert ehemaliges DP-Parteimitglied.

Marc Ruppert fungiert übrigens als Parteipräsident, während Frank Engel als Parteisprecher auftritt. Vizepräsidentinnen sind Anne Lecuit und Françoise Kirsch, Schatzmeister Jacques Linster und Generalsekretär eben Gary Kneip. Diese Gründungsstruktur soll in 100 Tagen von einem Parteikongress bestätigt werden. (GS)