9.500 Kontrollen führte die Polizei im vergangenen Jahr in Bezug auf die Einhaltung von Corona-Maßnahmen durch. Dabei wurden rund 3.900 gebührenpflichtige Verwarnungen ausgesprochen. Diese Zahlen, welche die Polizei nun in ihrem Jahresbericht für 2021 veröffentlichte, verdeutlichen, dass die Pandemie großen Einfluss auf die Arbeit der Ordnungskräfte hatte.
Dabei stellten vor allem die Demonstrationen gegen die Corona-Politik der Regierung die Polizei vor nie dagewesene Herausforderungen. Verliefen die meisten der Protestveranstaltungen zunächst friedlich, änderte sich die Situation Ende 2021 mit einer zunehmenden Teilnehmerzahl sowie einer steigenden Gewaltbereitschaft der Demonstranten, hält die Polizei in einer Mitteilung fest.
Ab Dezember 2021 war es bei gleich mehreren Demos zu Ausschreitungen gekommen. In der Folge hatte die Polizei ihr Aufgebot verstärkt und auch Wasserwerfer eingesetzt. Im Schnitt waren pro Demo 400 Beamte im Einsatz, wie die Polizeidirektion bereits vergangenen Mai auf einer Pressekonferenz mitgeteilt hatte.
Neben Einsätzen im Zusammenhang mit der Pandemie hatte die Polizei aber auch in anderen Bereichen viel zu tun, wie aus dem Jahresbericht hervorgeht. So wurden im vergangenen Jahr etwa 6.600 Verkehrsteilnehmer bei systematischen Alkoholkontrollen einem Atemlufttest unterzogen. Rund 6.000 Kontrollen wurden derweil im Bereich der Verkehrssicherheit durchgeführt. Insgesamt wurden binnen zwölf Monaten denn auch 1.630 Führerscheine eingezogen, der Großteil wegen Alkohols am Steuer.
Nicht weniger als 124.000 Anrufe gingen 2021 in der zentralen Leitstelle unter der Telefonnummer 113 ein, was im Schnitt 300 Anrufen am Tag entspricht. Daneben wurden aber auch rund 7.800 „Dossiers“ auf digitalem Weg über das sogenannte „e-commissariat“ eingereicht, was ein Plus von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Dieses 2018 eingeführte digitale Kommissariat stelle weiterhin ein erfolgreiches Konzept dar, das zur Entlastung der Einheiten der regulären Dienststellen beitrage, betont die Polizei.
Diese Entlastung ist auch nötig, denn seit Jahren sieht sich die Behörde mit Personalengpässen konfrontiert. Auch 2021 war sie denn auch um die Rekrutierung neuer Mitarbeiter bemüht: In den Polizeilaufbahnen konnte der Personalbestand dabei laut Jahresbericht um neun Prozent gesteigert werden. Beim zivilen Teil der Belegschaft wuchs das Personal um 17 Prozent. Ende 2021 zählte die Polizei so alles in allem 2.815 Mitglieder, 557 davon waren Frauen. (GS)

