Der wirtschaftliche Aufschwung soll auch etwas grün werden: Die Regierung erhöht Beihilfen für Elektroautos, Fahrräder und energetische Renovierungen erheblich. Der Hintergrund sind Befürchtungen, dass die eigenen Klimaziele ansonsten unerreichbar werden.

Die Regierung knackt ihr Klima-Sparschwein – zumindest ein bisschen. Maßnahmen in Höhe von knapp 40 Millionen Euro stellten Umweltministerin Carole Dieschbourg und Energieminister Claude Turmes (beide Déi Gréng) am Freitag vor. Das Geld dafür kommt aus dem Klima- und Energiefonds, der mit 670 Millionen Euro sehr gut dotiert ist.

Nachdem das Kabinett am 20. Mai die endgültige Fassung des Klima- und Energieplans angenommen hat, folgt nun eine erste Umsetzung. Die Fördermaßnahmen sind nicht neu, aber die Höhe der Förderung steigt deutlich.

Für Elektroautos (und Lieferwagen) steigt die Beihilfe von 5.000 auf 8.000 Euro. Die Förderung von Plug-in-Hybrid-Modellen bleibt bei 2.500 Euro. Den Kauf von Fahrrädern und E-Bikes unterstützt der Staat nun mit bis zu 600 Euro, eine Erhöhung um hundert Prozent. Die Regierung geht im entsprechenden Entwurf davon aus, dass diese Maßnahmen 21,5 Millionen Euro kosten werden. Das sind 8 Millionen Euro mehr als bei der vorigen Regelung.

Mehr Geld, aber unklare Wirkung

Im Programm « Clever Wunnen » steigen die Beihilfen für die energetische Renovierung von Häusern um 50 Prozent, jene für Heizsysteme mit erneuerbaren Energien um ein Viertel. Insgesamt geht die Regierung von einem Kostenpunkt von 17,5 Millionen Euro aus – ein Plus von 2,5 Millionen Euro gegenüber den Ausgaben von 2019. Carole Dieschbourg hielt am Freitag einen Kostenpunkt von bis zu 20 Millionen Euro für möglich.

Unklar bleibt allerdings, ob die zusätzlichen Mittel auch zu besseren Ergebnissen führen werden. Claude Turmes betonte am Freitag, es gehe bei der energetischen Sanierung darum, den Rückstand aufgrund des Corona-Lockdown aufzuholen. Bei der Förderung von Elektroautos und Fahrrädern geht die Regierung nicht von einer rascheren Entwicklung aus. Die Prognosen bleiben bei 8.000 Fahrrädern, 2.000 Elektroautos- und Lieferwagen sowie 500 Plug-in-Hybrid-Modellen. Aufgrund des niedrigen Erdölpreises sei ohne eine Erhöhung der Förderung zu befürchten, dass der Marktanteil von Diesel- und Benzinautos wieder steige, heißt es im entsprechenden Regierungsentwurf.


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