Um den hohen Energiepreisen entgegenzuwirken, übernimmt der Staat beim Erdgas bis zum Jahresende die Netzkosten, die die Energieversorger üblicherweise dem Endverbraucher verrechnen. Beim Heizöl wird derweil der Preis um 7,5 Cent pro Liter reduziert. Die entsprechenden Gesetzestexte wurden nun vom Parlament verabschiedet.
Die Preisreduzierung beim Heizöl ist eine der Maßnahmen aus dem « Solidaritéitspak », das Ende März bei den Tripartite-Verhandlungen beschlossen worden war. Der Gesetzestext, der am Donnerstag im Parlament angenommen wurde, bezieht sich auf den zum Heizen genutzten « Mazout », aber auch auf den Industriediesel sowie jenen, der in der Landwirtschaft zur Anwendung kommt. Der Staat kompensiert den Betreibern die Preisreduzierung. Dies kostet ihn rund zwölf Millionen Euro.
Die Reduzierung um ebenfalls 7,5 Cent pro Liter bei den anderen Spritarten, wie Benzin und handelsüblicher Diesel, war bereits Mitte April via eine großherzogliche Verordnung umgesetzt worden. Sie, wie nun auch die Regelung für Industriediesel und Co., gilt bis zum kommenden 31. Juli, während die Maßnahme beim Heizöl bis zum Jahresende in Kraft bleiben soll.
Ebenfalls bis Jahresende gilt die Regelung, die in Bezug auf das Erdgas getroffen wurde. Sie geht zurück auf den sogenannten « Energiedësch » am 28. Februar. Damals hatte sich die Regierung mit den Energieversorgern darauf verständigt, dass die Verwalter der nationalen Erdgasnetze – « Creos », « Sudenergie » und die Stadt Düdelingen – die Netznutzungsgebühren, mit denen die Kosten für Transport und Verteilung gedeckt werden, nicht den Kunden in Rechnung stellen. Im Gegenzug kompensiert der Staat diese Netzkosten, ohne Zutun des Endverbrauchers.
Für den Kunden setzt sich der Endpreis beim Gas, ähnlich wie beim Strom, aus Marktpreis, Steuern und eben Netznutzungsgebühren zusammen. Letztere machen für einen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 2.500 Kubikmetern etwa 18 Prozent des Gesamtpreises aus. Die staatliche Netzkostenübernahme soll den rezenten Preisanstieg ausgleichen, Privathaushalte sollen laut Energieminister Claude Turmes (Déi Gréng) dadurch bis zu 500 Euro jährlich einsparen können. Der entsprechende Gesetzestext, der am Mittwoch vom Parlament verabschiedet wurde, beziffert den Kostenpunkt für den Staat auf rund 35 Millionen Euro. (GS)




