Kleine Fotovoltaikanlagen für den Balkon sind für Mieter ein Mittel, sich an der Energiewende zu beteiligen. Doch obwohl es erlaubt ist, treiben die Behörden diese Alternative nicht voran. Die Bürger stoßen auf viele Hürden, die jedoch bald abgebaut werden sollen.

„Vom Herz aus bin ich voll dabei“, sagt Energieminister Claude Turmes (Déi Gréng). Kleine Fotovoltaikanlagen auf dem Balkon oder der Garage sind eine einfache Methode, um selbst erneuerbaren Strom zu produzieren. Gerade Mieter könnten mit den sogenannten „Balkonkraftwerken“ zur Energiewende beitragen, betont der Minister im Gespräch mit Reporter.lu.

In Deutschland, der Schweiz oder den Niederlanden erleben diese Mini-Anlagen einen regelrechten Boom, in den sogar Baumärkte einsteigen. Die deutsche Bundesregierung erklärt die „Balkonkraftwerke“ oder „Steckersolargeräte“ zu einem „wichtigen Handlungsfeld“ in ihrer neuen Photovoltaik-Strategie.

Doch in Luxemburg bleibt es bisher ein Randthema. Dabei sind die Regeln hierzulande deutlich einfacher als etwa jenseits der Mosel. Die Mehrheit der interessierten Bürger weiß das allerdings nicht. Verlässliche Informationen fehlen und es bleiben Hürden, die das Errichten eines Balkonkraftwerks zur Nervenprobe machen. Dabei ist das Potenzial groß. „Mit einer solchen Anlage kann man den Grundverbrauch an Strom abdecken“, erklärt der Energieberater Marcel Barros. Und das klappt auch an Tagen mit wenig Sonne.

Aufhängen, Stecker rein, Strom produzieren

Für um die 1.000 Euro bieten Luxemburger Anbieter komplette Kits mit zwei PV-Panels, einem Wechselrichter, Kabeln und Befestigungen. Die Kabel enden in einem ganz gewöhnlichen Stecker, der an eine übliche Steckdose angeschlossen werden kann. Anders als etwa in Deutschland ist das auch erlaubt.

Wir zögern, eine große Kampagne zu starten. Wir würden die Bürger auf einen Hürdenlauf schicken.“Energieminister Claude Turmes

Bis zu einer Leistung von 800 Watt muss die Anlage nicht beim Stromnetzbetreiber angemeldet werden, bestätigt Creos auf Nachfrage von Reporter.lu. Allerdings solle der Kunde darauf achten, dass die Anlage gängige Normen und Sicherheitsvorschriften respektiert. Der Anschluss solle fachgerecht über eine spezielle Steckdose erfolgen, so die Empfehlung des Netzbetreibers …