Der Marktführer Encevo hat den Merscher Energieanbieter und Netzbetreiber Electris übernommen. Die bisherigen Aktionäre konnten die Folgen der Energiekrise und der Überschwemmungen 2021 nicht mehr stemmen. Für die Kunden und das Personal soll sich nichts ändern.
Die Energiekrise hat eine weitere konkrete Folge auf dem Luxemburger Markt. Nach dem Aus für „Eida“ vergangenes Jahr folgt nun das Ende eines zusätzlichen unabhängigen Anbieters. „Electris“ kündigte die Übernahme durch Encevo – die Holding hinter Enovos und Creos – Ende Juni auf ihrer Webseite an.
Encevo bestätigte die Transaktion auf Nachfrage von Reporter.lu. Die Gesellschaft Hoffmann-Frères Energie & Bois (HFEB) steht hinter der Marke Electris und ist vor allem im Raum Mersch als Energieanbieter aktiv. Das Unternehmen werde integral samt allen Mitarbeitern übernommen und bleibe eine eigenständige Einheit. Für die Kunden ändere sich nichts, betont Encevo. Die Verträge laufen weiter zu den gleichen Bedingungen.
Es sei bedauerlich, dass ein Familienunternehmen mit einer hundertjährigen Geschichte entscheide, seine Aktivitäten zu verkaufen, heißt es auf Nachfrage aus dem Energieministerium. Gleichzeitig sei es wichtig, dass mit dem Verkauf eine Kontinuität für die Kunden bestehe und die Versorgungssicherheit in Mersch garantiert sei.
Besonderes Interesse für Stromnetz
Zwei Änderungen wird es allerdings geben. HFEB umfasst neben der Energiebranche mit „Hoffmann Frères“ auch die Sparte Holz. Diese Sparte will Encevo abtrennen und einen geeigneten Käufer suchen, teilt das Unternehmen mit. Auch das Stromnetz auf dem Gebiet der Gemeinde Mersch, das HFEB besaß, wird in das Creos-Netz integriert …
Bereits Mitglied? Jetzt einloggen!