Der Staat will den Ausbau von Ladesäulen für Elektroautos in Betrieben fördern. Betriebe, die Ladesäulen bei sich installieren, bekommen künftig bis zu 50 Prozent der Kosten erstattet. Die Hilfen betreffen dabei sowohl die Ladesäulen selbst als auch deren Anschluss an das Stromnetz. Das heißt, dass auch infrastrukturelle Netzanpassungen, wie etwa die Installation eines Trafos, staatlich unterstützt werden.
Der am Donnerstag vorgestellte Gesetzentwurf sieht dabei zwei Förderszenarien vor. Das erste ist auf größere Projekte zugeschnitten. Als Beispiele für dieses nannte Energieminister Claude Turmes (Déi Gréng) die Installation von Ladesäulen bei Supermärkten oder auf dem Betriebsgelände eines größeren Unternehmens.
Die Höhe der Förderung ist dabei davon abhängig, ob die Ladesäulen öffentlich zugänglich sind oder nicht. Ist dies der Fall, kann ein solches Projekt mit bis zu 50 Prozent der Gesamtinvestition gefördert werden. Sind die Säulen hingegen nur Mitarbeitern der Firma zugänglich, ist die Förderung auf 30 Prozent begrenzt. Zudem müssen vor der Umsetzung detaillierte Projektvorschläge eingereicht werden. Ein maximaler Förderbetrag ist in diesem Szenario nicht vorgesehen.
Unbürokratischer gestaltet sich das zweite Förderszenario, das sich an kleine und mittlere Unternehmen richtet. Wer nur wenige Ladesäulen auf dem Betriebsgelände errichten oder seinen Kunden das Laden vor dem Geschäft ermöglichen will, soll in Zukunft einen direkten Antrag an das zuständige Ministerium richten. Anders als bei den Großprojekten gilt hier ein maximaler Förderbetrag von 100.000 Euro. Die Ladeinfrastruktur kann dabei mit bis zu 50 Prozent gefördert werden, die Netzanbindung mit bis zu 60 Prozent.
Finanziert werden die staatlichen Hilfen zum Großteil aus Geldern des Corona-Wiederaufbauplans der EU-Kommission, « NextGenerationEU ». Von den insgesamt für die Förderung veranschlagten 40 Millionen Euro sind rund 30,5 Millionen Euro EU-Gelder. Die restlichen 9,5 Millionen Euro werden von der Regierung finanziert.
Der flächendeckende Ausbau der Ladeinfrastruktur sei essenziell zum Erreichen der nationalen Klimaziele, so Wirtschaftsminister Franz Fayot (LSAP). « Die Reduzierung der Treibhausgase um 55 Prozent bis 2030 ist nur zu erreichen, wenn die Elektromobilität rasant ansteigt », erklärte Fayot.
Energieminister Claude Turmes sieht den Ausbau der Ladeinfrastruktur in den Betrieben als Ergänzung zum öffentlichen « Chargy »-Ladenetz und den Ladesäulen im Privatbereich. Darauf angesprochen, wie viele neue Ladesäulen er sich durch die neuen Förderungen erwarte, erklärte Claude Turmes, sich durch die Initiative mehrere Tausend neue Ladepunkte zu erhoffen. Zudem sei bereits jetzt eine vermehrte Nutzung der öffentlichen Ladesäulen zu erkennen. « Die Ladeoperationen an den Chargy-Säulen haben sich innerhalb eines Jahres verdoppelt », so Claude Turmes. (PS)


