Die jüngsten Corona-Maßnahmen der Regierung scheinen Wirkung gezeigt zu haben: Ließen sich vor Kurzem noch im Schnitt 2.000 Menschen pro Woche impfen, waren es in der vergangenen Woche rund 5.000 Personen. Dies erklärte Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) auf einer Pressekonferenz am Mittwoch. Anfang Oktober hatte die Regierung unter anderem angekündigt, dass das Covid-Check-System in der Gastronomie strenger ausgelegt wird und es auch am Arbeitsplatz angewendet werden kann.

Mittlerweile haben den Angaben des Gesundheitsministeriums zufolge 79 Prozent der Bürger, die sich impfen lassen können – also mehr zwölf Jahre alt sind, – eine erste Dosis erhalten. 75,1 Prozent sind komplett geimpft. Betrachtet man die Gesamtbevölkerung sind es 64,3 Prozent. Damit liege man leicht über dem europäischen Durchschnittswert, so Paulette Lenert am Mittwoch. EU-weit beträgt die Impfquote nämlich 74,5 Prozent bei Personen über 18 Jahre (74,9 Prozent in Luxemburg) sowie 63,5 Prozent für die gesamte EU-Bevölkerung.

Damit ist das Großherzogtum trotz einer Steigerung bei den Impfungen von dem von der Regierung anvisierten Ziel, einer Impfquote zwischen 80 und 85 Prozent, noch ein Stück weit entfernt.  Diesbezüglich müsse man „weiter vorwärtskommen“, sagte Paulette Lenert. Berechtigte Hoffnung mache aber, dass die meisten Menschen, die sich eine erste Impfung verabreichen lassen, in der Folge auch eine zweite Dosis erhalten.

Die Gesundheitsministerin betonte denn auch nochmals, dass die Impfung der einzige Weg aus der Krise sei. Dabei verwies sie auf die Situation in den Krankenhäusern: 83 Prozent der Patienten, die dort behandelt werden, seien nicht geimpft. Das Risiko, ins Krankenhaus eingeliefert werden zu müssen, sei für Ungeimpfte 15-mal höher als für komplett geimpfte Menschen.

„Wir befinden uns in einer vierten Welle, wie auch andere Länder in Europa“, betonte die Gesundheitsministerin im Hinblick auf die steigenden Infektionszahlen. In der vergangenen Woche wurden 981 neue Covid-Infektionen festgestellt, was 25 Prozent mehr Fälle als in der Woche zuvor (786) waren. Vor genau einem Monat lag die Zahl der Neuinfektionen noch bei 591 – über diesen Zeitraum betrachtet, ist somit eine Steigerung von mehr als 60 Prozent festzustellen. Diese Infektionslage entspreche der Situation von vor einem Jahr. Man würde sich denn auch einen weiteren, saisonalen Anstieg bei den Infektionszahlen erwarten, so Paulette Lenert. (GS)