Dem Schloss Colpach wird während der Pandemie eine neue Rolle zugeteilt: Im Rehazentrum des Roten Kreuzes sollen nur noch Covid-19-Patienten aufgenommen werden. Das bringt auch eine große Veränderung bei der Finanzierung des Zentrums mit sich.
13,5 Millionen Euro – so viel soll das Haut Commissariat de la Protection Nationale für das Rehabilitationszentrum in Colpach zahlen. Zumindest in der aktuellen Krisenzeit. Wie aus dem « Amtsblatt der Europäischen Union » hervorgeht, mietet der Luxemburger Staat die Struktur und bezahlt das angestellte Personal von der Croix-Rouge. Die Vertragsdauer beläuft sich zunächst auf neun Monate.
Aus dem Rehazentrum wird so ein « Centre de Traitement », das Covid-19-Patienten aufnimmt, die einer stationären Behandlung bedürfen. Dabei sei « Miete » eigentlich der falsche Begriff, wie Michel Simonis im Gespräch mit REPORTER erklärt. « Das Haut Commissariat de la Protection Nationale übernimmt die Kosten, die bei uns so lange anfallen, wie das Rehazentrum als Zentrum für Covid-19-Patienten dient », so der Präsident des Verwaltungsrates des Roten Kreuzes.
Dabei sind die neun Monate allerdings nicht in Stein gemeißelt. Fest steht aber, dass der Staat alle anstehenden Kosten übernimmt, solange das Zentrum nicht zur Rehabilitierung genutzt werden kann. Auch die 13,5 Millionen Euro sind kein Fix-Betrag, sondern lediglich eine Schätzung, wie viel Struktur plus Personal während neun Monaten kosten würden, so Michel Simonis. Dazu zählt ein Team von etwa 100 Mitarbeitern – vier Ärzte sind fest im Zentrum angestellt.
Reha-Patienten werden zu Hause betreut
Die Umwandlung bedeutet: Die Rehaklinik wurde wegen der Pandemie geschlossen und ihre Patienten werden seitdem zu Hause betreut. Dafür stehen statt den üblichen 60 Betten, 80 Betten für Covid-19-Patienten zur Verfügung. Aktuell sind 20 davon belegt, heißt es von den Betreibern.
Die ersten Covid-19-Patienten wurden am 30. März in Colpach aufgenommen. Sie benötigen zwar keine intensive medizinische Behandlung mehr. Sie können aber nicht zurück nach Hause, weil sie mit älteren oder gesundheitlich anfälligen Personen zusammenleben. Als Zwischenaufenthalt kommen sie nach Colpach, um sich hier zu erholen, bis sie keinerlei Symptome mehr aufweisen.
„Wenn es eine zweite Welle geben sollte, die nicht mehr so stark ist, werden wir langsam aber sicher ein Phasing Out planen“, so Michel Simonis. Wann diese Phase starten könnte, stehe aber noch nicht fest. Ab dann müssten auch die CNS und die Croix-Rouge selbst wieder die Kosten des Zentrums übernehmen.