Die « Santé » hat Aufträge für die Hotline, das Projektmanagement, die Datenauswertung und die Kommunikation im Zusammenhang mit dem Large Scale Testing vergeben. Die Aufträge gingen an Dienstleister aus der Finanzbranche. Budget: knapp sechs Millionen Euro.
Die Verwaltungsaufgaben rund um die Teststrategie hat das Gesundheitsministerium Mitte August an die drei Dienstleistungsunternehmen KPMG, Arendt und PWC vergeben. Die Gesamtsumme der Aufträge beläuft sich auf 5,9 Millionen Euro. Das « Lëtzebuerger Land » hatte zuvor über die Vergabe der Aufträge berichtet. Den Kostenpunkt veröffentlichte der Staat allerdings erst diese Woche auf der EU-Plattform TED.
« Laboratoires Réunis » führt die Tests demnach auch in der zweiten Phase des « Large Scale Testing » zusammen mit dem Dienstleister « Ecolog » durch. Für die zweite Phase des Large Scale Testing bis März 2021 steht ein Gesamtbudget von knapp 60 Millionen Euro zur Verfügung.
2,4 Millionen Euro für Kommunikation
Der Großteil der Auftragssumme mit knapp 2,4 Millionen geht an Arendt Business Advisory, ein Tochterunternehmen der Anwaltskanzlei Arendt&Medernach. Damit soll der Dienstleister Flyer, Werbung und Social-Media-Kampagnen ausarbeiten und finanzieren. Ob die Kanzlei mit Subunternehmen arbeitet, hat das Gesundheitsamt auf der TED-Plattform nicht angegeben. Arendt&Medernach wollte sich auf Nachfrage von Reporter.lu nicht zu dem Auftrag äußern. Die Details würden unter das Berufsgeheimnis fallen.
Ins Geld geht ebenfalls das Betreiben der Hotline, bei der Fragen zu den Massentests beantwortet werden und die bei der Terminvergabe helfen soll. Der Auftrag ging für 2,1 Millionen Euro an das Beratungsunternehmen PWC. 5.000 Anrufe pro Tag musste die Hotline in der ersten Phase des Large Scale Testing bewältigen, heißt es in der Ausschreibung. PWC muss nun die Annahme von mindestens 2.000 Anrufen pro Tag gewährleisten. Das Unternehmen wollte den Auftrag auf Nachfrage von Reporter.lu nicht kommentieren.
Definition der Teststrategie ausgelagert
Weniger kostenreich, aber strategisch wichtiger sind die zwei weiteren Teilaufträge. Die « Big Four » KPMG und PWC übernehmen jeweils das Projektmanagement und die Datenanalyse des Large Scale Testing. KPMG soll dafür knapp 900.000 Euro und PWC etwa 500.000 Euro erhalten.
Als Projektmanager soll KMPG laut Ausschreibung die täglichen Abläufe der Massentests koordinieren. Bei der Vorstellung der zweiten Phase betonte Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP), dass die Strategie flexibel sei und jederzeit angepasst werden könne. Diese Aufgabe entfällt hauptsächlich auf den Dienstleister, also KMPG. Dieser müsse bereit sein, die Teststrategie und die dazugehörigen Aktionen anzupassen, sobald das Infektionsgeschehen es erfordere, hieß es in der Ausschreibung.
PWC dagegen soll die Daten der Testergebnisse mit jenen aus der Kontaktverfolgung der « Inspection sanitaire » zusammenführen. Die Datenauswertung hat zum Ziel, Cluster frühzeitig zu erkennen und die Personen zu definieren, die vorrangig zum Testen eingeladen werden. Zum Auftrag gehört ebenfalls, Vorschläge zur Anpassung zu machen.
In der ersten Phase der Massentests gab es Probleme mit einer geringen Beteiligung, vor allem von gefährdeten Berufsgruppen. Die Regierung sprach dennoch von einem großen Erfolg.
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