Das Mobilitätsministerium stellt beim Bau der Ortsumgehung für Hesperingen erstmals ein konkretes Datum in Aussicht. Bürgermeister Marc Lies begrüßt die Zusage des Ministers, sieht jedoch noch Klärungsbedarf im Hinblick auf die Einigung mit Grundstücksbesitzern.
Die Planung für die Ortsumgehung in Hesperingen geht in die nächste Runde. Nachdem der Minister für Mobilität und öffentliche Bauten, François Bausch (Déi Gréng), am 28. Januar in einer virtuellen Bürgerversammlung über die Arbeiten zur Tramtrasse in Howald informierte, gab er auch einen Ausblick zum Bau der neuen N3. Diese bildet die Grundlage für die Ortsumgehung Alzingen/Hesperingen. Laut dem Minister sollen die entsprechenden Bauarbeiten 2023 beginnen.
Eine Sprecherin des Mobilitätsministeriums bestätigte den Termin auf Nachfrage von Reporter.lu und gab einen Ausblick auf die prozeduralen Schritte bis dorthin. « Dem Minister ist es wichtig, dass es noch vor diesem Sommer zu einer Bürgerbefragung kommt. Aktuell liegen noch sechs mögliche Routenführungen auf dem Tisch. Die Entscheidung über die finale Strecke ist also noch nicht getroffen. »
Tunnel-Variante wird weiter geprüft
Die öffentliche Konsultation soll voraussichtlich im kommenden Juni stattfinden, so die Sprecherin weiter. Auch die Ende 2019 ins Spiel gebrachte Tunnel-Variante werde weiterhin geprüft, heißt es aus dem Ministerium. Die Alternative bleibt unter anderem auf dem Tisch, weil vier der anderen Varianten durch ein Natur- und Vogelschutzgebiet führen würden.
Nach der Anhörung der Bürger und der Gemeindevertreter aus Hesperingen, soll dann die Entscheidung über die endgültige Variante im Ministerium fallen. 2022 könnte dann das Finanzierungsgesetz dem Parlament vorgelegt werden, damit die Bauarbeiten im Laufe des Jahres 2023 beginnen könnten, so der offizielle Zeitplan.
Der Bürgermeister von Hesperingen sieht vor allem den anvisierten Baubeginn 2023 kritisch: « Ich finde das sportlich. Schließlich kann man jetzt noch nicht absehen, ob es rechtliche Einsprüche gegen das Vorhaben geben wird », so Marc Lies im Interview mit Reporter.lu.
Besitzverhältnisse noch nicht geklärt
Bei einem Termin mit dem zuständigen Minister am vergangenen Montag, sei zudem ein weiteres Problem diskutiert worden. Denn noch seien die Besitzverhältnisse entlang der Tram-Strecke in der Rue des Scillas in Howald nicht abschließend geklärt, so der Bürgermeister und Abgeordnete der CSV. « Die Fertigstellung der Tramtrasse und des Pôle d’échange sind jedoch Voraussetzung für den Baubeginn der Ortsumgehung », erklärt der Bürgermeister. Lediglich bei einem von fünf für den Umbau der Rue des Scillas benötigten Grundstücke gebe es derzeit eine Einigung mit dem Besitzer.
Marc Lies begrüßt jedoch, dass die Regierung sich auf ein konkretes Datum für den Baubeginn der Ortsumgehung festgelegt hat. « Jetzt existiert zumindest ein Fahrplan für die nächsten Schritte », sagte der Bürgermeister von Hesperingen.
Schon seit vielen Jahren wird in der im Süden an die Hauptstadt angrenzenden Gemeinde über eine Umgehungsstraße diskutiert. 2019 hatte Mobilitätsminister François Bausch eine schnelle Umsetzung des « Contournement » in Aussicht gestellt. Seitdem geriet das Projekt, das sich nicht zuletzt wegen erhöhten Schadstoffwerten im Ortszentrum von Hesperingen aufdrängt, aber ins Stocken.
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