Ein Kaffee zum Mitnehmen – das geht schnell und unkompliziert. Das Problem ist aber das, was davon übrig bleibt: Becher, Deckel, Rührstäbchen. Die landen nämlich oft nicht im Mülleimer, sondern auf der Straße. Alternativen gibt es – die müssen aber erst den Weg nach Luxemburg finden.

Wer morgens keine Zeit für einen Kaffee zu Hause hat, nimmt einfach einen « to go » mit auf die Arbeit. Weil es bequem ist. Es ist aber auch ein Trend, der ein echtes Abfallproblem mit sich bringt. Denn statt die leeren Becher in den Mülleimer zu schmeißen, werfen viele Menschen sie einfach in Fußgängerzonen, auf die Straße oder Spazierwege. « Littering » nennen Experten es, wenn an seine Abfälle im öffentlichen Raum einfach liegen lässt oder wegwirft. Davon gibt es immer mehr – auch, weil es immer mehr Essen und Getränke zum Mitnehmen gibt.

Doch das Problem mit den Einweg-Bechern geht über das Littering hinaus. Auch das Material, aus dem sie gemacht werden, ist problematisch. Das ist nämlich nicht recycelbar. Die einen Becher sind komplett aus Plastik. Aber auch die angeblichen Pappbecher sind meist nicht nur aus Pappe. Sie haben eine Beschichtung, damit sich der Becher durch die Flüssigkeit und Hitze nicht schnell zersetzt.

Wie es aus der Administration de l’Environnement heißt, würden diese Becher deshalb als « Störstoff » in den Verbrennungsanlagen aussortiert werden. Außerdem sei man dabei eine Bilanz aufzustellen und wolle – ähnlich wie bei den Plastiktüten – dann eine Kampagne mit Alternativen starten.

Deutschland: Pfandbecher als Alternative

Andere Länder sind in ihren Überlegungen schon einen Schritt weiter. Siehe Deutschland. Laut der deutschen Umwelthilfe stecken in drei Milliarden Coffee-to-go-Bechern, die jährlich in Deutschland verbraucht werden, 22.000 Tonnen Rohöl. Dieses Öl ist nötig für die Beschichtung der Becher sowie für die Plastikdeckel. Hinzu kommen die CO2-Emissionen, die durch die Herstellung der vielen Kaffeebecher entstehen. Laut Umwelthilfe 83.000 Tonne.

Der Verband denkt über Pfand-Kaffeebecher in Deutschland nach – für jeden Becher, der zurückgebracht wird, gibt es 20 Cent. Eine gute Alternative, wenn man bedenkt, dass alleine in Berlin schätzungsweise 460.000 Becher pro Tag weggeworfen werden. Die Stadt Freiburg führte 2016 die « Freiburg-Cups » ein, die der Kunde für einen Euro Pfand kaufen kann. Mittlerweile machen mehr als 100 Cafés der Stadt bei der Aktion mit.

Für Luxemburg fehlen solche konkreten Zahlen. In einer Studie des Umweltministeriums aus dem Jahre 2015 wird lediglich ein Prozentsatz für Becher und Plastikschalen angegeben, die beim Abfall anfallen. Es sind 9,2 Prozent – das machen pro Jahr 7,9 Kilo aus.

In Belgien bieten manche Coffeeshops einen Preisnachlass auf ihren Getränken an, wenn der Kunde einen eigenen Becher oder eine eigene Tasse mitbringt. In Wallonien will die Regierung gar Plastikbesteck und -behälter ab 2021 komplett verbieten. Aber auch in Luxemburg gibt es vereinzelte Alternativen zum Pappbecher. Einige Cafés füllen ihre Getränke statt in die Becher in Behälter, die die Kunden selbst mitbringen oder bieten statt Einweg-Bechern wiederverwendbare Behälter und Thermoskannen zum Verkauf an.

Außerdem will die Regierung mit der Strategie « Null Offall a manner Plastik » die Abfälle in Luxemburg möglichst zu reduzieren. Ein « Abfall-Aktionsplan » soll dafür ausgearbeitet werden.